Bäckerei will keine Polizisten bedienen: Der Grund dafür lässt Cops sauer aufstoßen

San Francisco (USA) - Eine Bäckerei in San Francisco verweigerte einem Polizisten den Eintritt. Grund dafür ist eine neue Richtlinie der orientalischen Bäckerei-Kette, die Waffen in ihren Lokalen strengstens untersagt - auch bei Gesetzeshütern.

In der orientalischen Bäckerei Reem's in San Francisco dürfen Cops aufgrund einer neuen Richtlinie, die Waffen innerhalb der Lokale verbieten, nur noch außerhalb der Dienstzeiten kommen. (Symbolfoto)
In der orientalischen Bäckerei Reem's in San Francisco dürfen Cops aufgrund einer neuen Richtlinie, die Waffen innerhalb der Lokale verbieten, nur noch außerhalb der Dienstzeiten kommen. (Symbolfoto)  © 123RF/utkudemirsoy

Ein Polizist staunte nicht schlecht, als ihm die Bedienung in einer Reem's-Bäckerei in San Francisco in den USA verweigert wurde. Er befand sich im Dienst, trug Uniform und eine Waffe bei sich, wie das Newsportal Insider berichtete.

Am 24. August bestätigte Reem's die Durchsetzung der neuen Richtlinie in einem Instagram-Beitrag. Darin hieß es, die Bäckerei wolle "ein sicheres Umfeld für [seine] Mitarbeiter und Kunden schaffen".

"In einer Zeit zunehmender Waffengewalt – die insbesondere farbige, junge und queere Menschen betrifft – sind wir davon überzeugt, dass uns ein striktes Waffenverbot in unserem Restaurant für mehr Sicherheit sorgt", begründete Reem's die Anti-Waffen-Richtlinie am vergangenen Donnerstag.

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Die Polizei von San Francisco (SFPD) zeigt sich wenig verständnisvoll. In einer Mail hakten die Beamten nach und ließen sich bestätigen, dass Polizisten im Dienst offenbar nicht mehr als Kunden erwünscht sind, sofern sie eine Waffe mit ins Lokal bringen.

Polizei von San Francisco boykottiert Reem's

Das SFPD fühlt sich durch die Anti-Waffen-Richtlinie offenbar persönlich angegriffen und wertet diese als Diskriminierung gegenüber Polizisten.
Das SFPD fühlt sich durch die Anti-Waffen-Richtlinie offenbar persönlich angegriffen und wertet diese als Diskriminierung gegenüber Polizisten.  © Screenshot: X/Twitter/San Francisco POA

Auf X (ehemals Twitter) teilte die Behörde einen Screenshot der Mail-Antwort von Reem's: "Danke für Ihre E-Mail. Bei Reem's haben wir die Richtlinie, niemanden zu bedienen, der eine Uniform trägt und bewaffnet ist. Alle Beamten sind herzlich willkommen, in unsere Einrichtung zu kommen, wenn sie nicht im Dienst sind und nicht bewaffnet sind."

Doch darauf will man bei der Polizei von San Francisco künftig geschlossen verzichten: "Wir verlangen nicht von Reem’s oder einem Unternehmen mit einer engstirnigen Politik, unseren Beamten zu dienen."

Ferner hieß es: "Wir fordern sie auf, zu ihrer diskriminierenden Richtlinie zu stehen und ein Schild anzubringen, damit wir wissen, dass wir in Ihrer Einrichtung kein Geld ausgeben sollen – weder im Dienst noch außerhalb des Dienstes."

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"Wir haben uns die Freiheit genommen, eines für sie zu entwerfen", fügte die Behörde hinzu und teilte ein Bild von besagtem Entwurf. Die Beamten ließen es sich nicht nehmen, erneut gegen Reem's zu schießen und sie als Unternehmen "mit langer Historie der Anti-Polizei-Fanatismus" zu bezeichnen.

Das SFPD unterstellte der Bäckerei aufgrund der Richtlinie auch Angehörige des US-Militärs abzuweisen, darunter Kriegsveteranen. Allerdings geht das aus keinem Statement von Reem's hervor.

Anti-Waffen-Richtlinie führt online zu gespaltenen Meinungen

Ein Screenshot von einem Reem's-Aushang (l.), in dem dafür geworben wird, nicht direkt die Polizei zu rufen, nur weil jemand Schwarz ist. Das SFPD wertete ihn als Aufruf, Verbrechen nicht an sie weiterzuleiten.
Ein Screenshot von einem Reem's-Aushang (l.), in dem dafür geworben wird, nicht direkt die Polizei zu rufen, nur weil jemand Schwarz ist. Das SFPD wertete ihn als Aufruf, Verbrechen nicht an sie weiterzuleiten.  © Bildmontage/Screenshots: Instagram/reemscalifornia, X/Twitter/San Francisco POA

Online spalten sich die Meinungen unter den Beiträgen von Reem's und der Polizei: die einen verteidigen die Richtlinie der Bäckerei und weisen darauf hin, dass es um das Tragen von Waffen gehe.

"Steht die Polizei andererseits so leicht zu ihrer diskriminierenden Politik? Außerdem scheint es, als hätten sie ein Problem mit bewaffneten Personen. Wenn die Gegend so stark von Kriminalität heimgesucht wird, wie findet man dann Zeit für diesen kleinen Internetkrieg? Sollten Sie nicht das Verbrechen bekämpfen?", schrieb ein X-User unter dem Beitrag des SFPD.

Andere sehen Reem's im Unrecht, die Gesetzeshüter auszuschließen: "Ich hoffe, dass ihr schon bald die Polizei brauchen werdet und sie lachen euch ins Gesicht", hieß es in einem Kommentar unter dem Instagram-Post der Bäckerei. Auch zum Boykott von Reem's wurde aufgerufen.

Ein Handeln aus rassistischen Gründen der orientalischen Bäckerei-Kette gegenüber Weißen schließt auch die Polizei aus - der Cop, der abgewiesen wurde, war offenbar Afroamerikaner.

Titelfoto: Screenshot: X/Twitter/San Francisco POA

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