Los Angeles - Los Angeles versinkt im Chaos. Gewaltbereite Randalierer und Sicherheitskräfte liefern sich schwere Ausschreitungen. Nun sind 2000 Soldaten der Nationalgarde ins Stadtzentrum eingerückt.
Seit Samstag gehen in Los Angeles Tausende Menschen gegen die Einwanderungspolitik der Trump-Regierung auf die Straße. Waren es zunächst friedliche Proteste, eskalierte die Situation innerhalb von Stunden völlig.
Aufgebrachte Demonstranten greifen seit Samstag die Polizei an, werfen Molotowcocktails, zünden Autos an. Die Sicherheitskräfte schießen mit Gummigeschossen und Tränengas. Dutzende Personen kamen in Gewahrsam, berichten unter anderem CNN und "Los Angeles Times".
Als Reaktion auf die Proteste hatte Donald Trump bereits am Samstag den Einsatz der Nationalgarde angeordnet. 2000 Soldaten sind inzwischen vor Ort, schützen Regierungsgebäude und das Gefängnis Metropolitan Detention Center in der Innenstadt. Über Nacht beruhigte sich die Situation.
Am Sonntag ging es dann weiter. Aufgebrachte Demonstranten stürmten die Autobahn Freeway 101. Polizisten beschossen - wohl - versehentlich eine Reporterin aus Australien mit Gummigeschossen. Mindestens 60 Personen wurden verhaftet, darunter offenbar auch illegale Migranten.
Video: Reporterin wird von Gummigeschoss getroffen
Bilder zu den Ausschreitungen in Los Angeles
Trump entsendet Nationalgarde
Auslöser der schweren Ausschreitungen war eine Razzia der Einwanderungsbehörde ICE am Samstagmorgen bei einem Baumarkt im Vorort Paramount, wo besonderes viele Migranten aus Lateinamerika leben. Wenig später trafen Aktivisten und Demonstranten ein. Es kam zu aufgeladenen Szenen, die dann auf den benachbarten Stadtteil Compton übergriffen. Weitere Bundesbeamte, unter anderem das FBI, wurden hinzugezogen.
Am Sonntag kündigte Präsident Trump dann ein entschiedenes Handeln an und entsandte die Nationalgarde. Als Begründung führte Trump eine "Migrationsinvasion" an. "Die Ordnung wird wieder hergestellt, die Illegalen werden ausgewiesen", so Trump.
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newson von der Demokratischen Partei verurteilte den Schritt scharf. "Wir hatten kein Problem, bis Trump sich einmischte", erklärte er bei X.
Soldaten der Nationalgarde kommen in der Regel bei schweren Naturkatastrophen zum Einsatz, seltener bei Unruhen. Zuletzt war sie im Jahre 2020 während der "Black Lives Matter"-Krawalle in Kalifornien im Einsatz.