Angreifer drohte ihr "den Kopf abzuschneiden": Kassiererin schießt Kunden in den Bauch

Oklahoma City (USA) - Stephanie Dilyard (25) arbeitete an der Kasse eines Supermarktes, als plötzlich ein Schuss fiel. Die junge Mutter ist nun arbeitslos, aber hat sie wirklich falsch gehandelt?

Ihr Freund arbeitete auf dem Bau, während sie Nachtschichten in einem Supermarkt schob. Nachts schlief Stephanie Dilyard (25) kaum mehr als drei Stunden.  © Fotomontage: Screenshot: gofundme.com/stephanie-dilyard

In einem Bericht der "DailyMail" wird klar, warum die junge Dreifachmutter so drastisch gehandelt hat. Sie selbst arbeitete in einer Filiale der Supermarktkette "7-Eleven" in Oklahoma City, deren Läden rund um die Uhr geöffnet haben.

Stephanie hatte Nachtschicht, als Kunde Kenneth Thompson (59) in den Laden kam, um ein paar Snacks zu kaufen.

Um zu bezahlen, nahm er einen gefälschten 100-Dollar-Schein aus seiner Brieftasche, der 25-Jährigen fiel das sofort auf. Als sie ihn mit dem wertlosen Papier konfrontierte, wurde er ausfällig. "Er hat mich bedroht und gesagt, er würde mir den Kopf abschneiden, und da habe ich versucht, die Polizei zu rufen. Er fing an, Dinge nach mir zu werfen, kam auch hinter die Theke", rekonstruierte die immer noch unter Schock stehende Frau den Vorfall.

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Die 25-Jährige versuchte, Abstand zu ihrem Angreifer zu gewinnen, doch dieser packte sie am Hals und fing an, sie zu würgen. Im letzten Moment zog Stephanie schließlich eine Waffe und betätigte den Abzug. Die Kugel traf den 59-Jährigen in den Bauch, woraufhin dieser sich aus dem Laden schleppte und selbstständig den Notruf wählte.

Die örtliche Polizei bestätigte, dass das Handeln der jungen Mutter als Selbstverteidigung angesehen wird und sie deswegen keinerlei juristische Folgen zu befürchten hat, doch ihr Arbeitgeber ist da anderer Meinung.

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Kassiererin hat gegen Unternehmensrichtlinien verstoßen, um eigenes Leben zu retten

Die Einzelhandelskette "7-Eleven" zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Filialen rund um die Uhr geöffnet haben.  © Patrick T. FALLON / AFP

Das Unternehmen 7-Eleven hat die dreifache Mutter kurz nach dem Zwischenfall gekündigt. Der Grund: Stephanie hat gegen die Unternehmensrichtlinien verstoßen, welche besagen, dass Mitarbeitende keinerlei Waffen zur Selbstverteidigung mit sich führen dürfen.

"Im Falle eines Notfalls musst du wirklich das Nächstbeste in deiner Nähe nehmen, um dich selbst zu schützen", erläuterte ein mutmaßlicher 7-Eleven-Mitarbeiter in einem Internetforum auf der Seite Reddit.

Um sich selbst und ihre drei Kinder während der bevorstehenden Zeit als Arbeitslose über Wasser halten zu können, hat die 25-Jährige ein Spendenkonto auf "GoFundMe" erstellt, auf dem binnen knapp einer Woche bereits rund 34.000 Dollar (umgerechnet circa 29.501 Euro) zusammengekommen sind.

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Sie selbst steht hinter ihrer Entscheidung, würde es jederzeit wieder tun: "Ich tat, was ich tun musste, um wieder zurück nach Hause zu meinen Kindern kommen zu können. (...) In einer solchen Situation musste ich eine harte Entscheidung treffen - verliere ich mein Leben oder meinen Job."

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