Mann witzelt im Fernsehen über Ehe als "Fehler": Hat er seine Frau ermordet?

Quincy (USA) - Einem Mann aus dem US-Bundesstaat Illinois wird vorgeworfen, seine Ehefrau ermordet zu haben.

Tim Bliefnick ist mit dem Mord seiner Ehefrau, Rebecca Bliefnick, beschuldigt.
Tim Bliefnick ist mit dem Mord seiner Ehefrau, Rebecca Bliefnick, beschuldigt.  © Quincy Police Department/Facebook

In der beliebten US-amerikanischen Quizshow "Family Feud" (deutsch: Familienstreit) treten immer zwei Familien im Duell gegeneinander an.

Dort werden Fragen an 100 Menschen gestellt und Mitspielende müssen dann versuchen, die am häufigsten gegebenen Antworten zu erraten.

2020 trat Tim Bliefnick lächelnd mit vier Familienmitgliedern im Fernsehen auf. Seine Ehefrau Rebecca "Becky" Bliefnick war allerdings nicht dabei, berichtete The Independent.

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"Was ist der größte Fehler, den du an deiner Hochzeit begangen hast?" lautete eine Frage vom Moderator Steve Harvey.

"Schatz, ich liebe dich, aber - gesagt zu haben: 'Ja, ich will", antwortete Tim Bliefnick. "Nicht mein Fehler - ich liebe meine Frau", sagte er hastig im Anschluss, nachdem es ein wenig Gelächter und Stöhnen aus dem Publikum gegeben hatte.

"Dafür werde ich Schwierigkeiten bekommen, oder?" fragte er daraufhin scherzhaft. "Es wird die Hölle los sein bei dir zu Hause", bestätigte der Moderator.

Doch ein Jahr später schien sich die Realität dem kleinen Witz anzugleichen - die Bliefnicks reichten ihre Scheidung ein. Nun steht der 39-Jährige wegen zweifachen Mordes ersten Grades und Einbruchs vor Gericht, nachdem Rebecca Anfang 2023 tot aufgefunden wurde.

Jemand brach ein und ermordete Rebecca Bliefnick mit 14 Schüssen

Rebeccas Leiche wurde von ihrem Vater William gefunden, nachdem Tim ihn dazu aufgefordert hatte, nach ihr zu sehen.
Rebeccas Leiche wurde von ihrem Vater William gefunden, nachdem Tim ihn dazu aufgefordert hatte, nach ihr zu sehen.  © Sarah Reilly/GoFundMe

Am 23. Februar holte Rebecca Bliefnick ungewöhnlicherweise ihre drei Söhne nicht von der Schule ab.

Tim Bliefnick bat daraufhin Rebeccas Vater, William Postle, per SMS, nach der 40-Jährigen zu sehen.

Dieser berichtete während den Gerichtsverhandlungen, dass er bei seiner Ankunft die Haustür offen vorfand, was er als ungewöhnlich bezeichnete.

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Kurz darauf fand er Rebeccas Leiche im Badezimmer. Sie war mit 14 Schüssen ermordet worden, nachdem jemand mittels eines Brecheisens in ihr Haus eingedrungen war, schilderte abc7.

Am 1. März durchsuchte die Polizei Tims Haus, am 13. März wurde er dann schließlich verhaftet.

Ermittler fanden in Tims Browser-Verlauf Suchanfragen zu den Themen "Wie wäscht man Schießpulver ab", "Durchschnittliche Reaktionszeit der Polizei" und "Wie öffnet man eine Tür mit einer Brechstange?".

Die Staatsanwaltschaft gab auch an, dass Patronenhülsen in Tims Keller gefunden wurden, die mit den Hülsen übereinstimmen, die sich in der Nähe der Leiche seiner Frau befanden. Eine Aldi-Tüte mit Rebeccas DNA sei außerdem bei ihm entdeckt worden sowie eine Aldi-Tüte am Tatort, die zu einem selbst gemachten Pistolenschalldämpfer umfunktioniert wurde.

Vorwürfe häuslicher Gewalt und Drohungen

Bei einem Schuldspruch drohen Tim Bliefnick zwischen 45 Jahren und lebenslanger Haft. (Symbolbild)
Bei einem Schuldspruch drohen Tim Bliefnick zwischen 45 Jahren und lebenslanger Haft. (Symbolbild)  © tehcheesiong/123RF

Einige Zeugen sagten während des Prozesses aus, dass der Scheidungsprozess des Ehepaars enorm konfliktreich gewesen sei.

Rebecca reichte gegen Tim und dessen Vater ein gerichtliches Kontaktverbot ein. Im Anschluss reichte Tim ebenfalls eins gegen sie ein.

Die Streitigkeiten der Scheidung gingen sowohl um den Unterhalt, den Tim hätte zahlen müssen, als auch um das Sorgerecht für die drei Söhne

Rebeccas Schwester, Sarah Rilley, sagte aus, dass Rebecca sich in den Monaten vor ihrem Tod um ihr Leben fürchtete.

"Wenn mir jemals etwas zustößt, dann sorgen Sie dafür, dass Tim die erste Person ist, die sich dafür interessiert. Ich gebe schriftlich zu Protokoll, dass ich befürchte, dass er mir irgendwie schaden wird", soll sie per SMS geschrieben haben.

Dem Gericht lag außerdem eine andere SMS vor, die Rebecca 2021 an eine Freundin verschickt hatte: "Er hat mir ins Gesicht geschrien, mich vor den Kindern geschubst und Dinge quer durch den Raum geworfen, dahin, wo die Kinder und ich standen."

Tim Bliefnick hat sich bisher als "nicht schuldig" bekannt. Bei einem Schuldspruch drohen ihm zwischen 45 Jahren und lebenslanger Haft.

Titelfoto: Sarah Reilly/GoFundMeQuincy Police Department/Facebook

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