Reporterin darf nicht über Hinrichtung berichten, der Grund macht sie fassungslos

Alabama (USA) - In den USA dürfen Journalisten dabei sein, wenn Todesstrafen vollstreckt werden und sie sich vorab anmelden. Doch jetzt wurde einer Reporterin der Zugang verwehrt. Begründung: Ihr Outfit war zu sexy!

Ein Bild ihres Outfits hat Ivana Hrynkiw Shatara nicht geteilt. Doch sie habe den Rock bei vielen Hinrichtungen getragen.
Ein Bild ihres Outfits hat Ivana Hrynkiw Shatara nicht geteilt. Doch sie habe den Rock bei vielen Hinrichtungen getragen.  © Montage: Instagram/Ivana Hrynkiw Shatara

So ist es Ivana Hrynkiw Shatara, die für ein Nachrichtenportal in Alabama arbeitet ergangen, berichtet The Sun.

Denn als die Dame am 28. Juli ins Gefängnis von Atmore im US-Bundesstaat Alabama eine Exekution besuchen wollte, sagte man ihr am Einlass, ihr Rock sei "zu kurz".

Ein Kollege half Shatara aus und lieh ihr kurzerhand wasserdichte Anglerhosen, die er in seinem Kofferraum hatte. Doch das reichte der Gefängnisleitung immer noch nicht. Plötzlich hieß es auch, die offenen Schuhe würden nicht ausreichen, man könne immer noch die Zehen sehen.

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Zum Glück hatte die Reporterin noch ein Paar Tennisschuhe im Auto und konnte so ihre Zehen verbergen.

"Es war mir peinlich, dass mein Körper und meine Kleidung vor einem Raum voller Menschen, die ich größtenteils nicht kannte, in Frage gestellt wurden."

Es war alles in allem eine "unangenehme Situation" für die Journalistin, wie sie sagt.

Die Journalistin tweetete über die "unangenehme Situation"

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Auf Twitter ist eine lebhafte Diskussion entbrannt

In Amerika ist es üblich, dass Journalisten einer Hinrichtung beiwohnen. Dafür sind besondere Zuschauerräume eingerichtet. (Symbolbild)
In Amerika ist es üblich, dass Journalisten einer Hinrichtung beiwohnen. Dafür sind besondere Zuschauerräume eingerichtet. (Symbolbild)  © Sue Ogrocki/AP/dpa

Für Shatara ist das Verhalten der Knastleitung daher absolut unverständlich. Auf Twitter sagte sie: "Ich habe diesen Rock bei früheren Hinrichtungen ohne Probleme getragen, bei der Arbeit, bei beruflichen Veranstaltungen und mehr, und ich glaube, er ist mehr als angemessen."

Und weiter: "Zumindest in den letzten zehn Jahren, in denen meine Kollegen und ich über Hinrichtungen in Alabama berichtet haben, gab es nie eine Kleiderordnung, die den Reportern mitgeteilt oder durchgesetzt wurde."

Sollte es in Zukunft einen Dresscode geben, müsse das besser kommuniziert werden, forderte die Journalistin. Absolut unverständlich sei außerdem, dass in der Besucherrichtlinie (von der Medienvertreter ausgenommen sind) die Kleiderordnung nur für Frauen gilt. Ein Skandal pflichten ihr viele Kollegen und Follower auf Twitter bei. Viele wollen in dem Vorfall Sexismus gesehen haben.

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Andere User äußerten sich allerdings durchaus kritisch. "Hättest du genau dieselbe Kleidung zur Beerdigung eines Familienmitglieds getragen?", fragte etwa eine Userin.

Shataras Arbeitgeber, die Nachrichtenseite AL.com, will jetzt juristische Schritte gegen die Gefängnisbehörde prüfen.

Immer wieder kommt es in den USA zu befremdlichen Zwischenfällen bei Exekutionen. So sollte ein Häftling erst kürzlich von Freiwilligen erschossen werden.

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