Spionage-Ballon über den USA gesichtet: Das Pentagon behauptet, er gehöre China!

Washington D.C. - In den vergangenen Tagen wurde ein unbemanntes Flugobjekt im Himmel über den USA gesichtet. Am gestrigen Donnerstag eröffnete das Pentagon dann, worum es sich genau handelt: Einen Spionag-Bballon - der von den Chinesen stammen soll!

Der Spionage-Ballon wurde im Norden der USA gesichtet.
Der Spionage-Ballon wurde im Norden der USA gesichtet.  © Larry Mayer/The Billings Gazette/AP/dpa

Der letzte Standort, welcher der Öffentlichkeit bekannt gegeben wurde, war über einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Montana. Der Ballon flog über die Aleuten-Inselkette durch Kanada in die USA. In dem eher unscheinbaren Staat befindet sich allerdings eine wichtige Militärbasis.

"Wie Sie wissen, spielt Montana eine entscheidende Rolle für die nationale Sicherheit, da es Atomraketensilos auf der Malmstrom AFB beherbergt", wird der Senator von Montana durch FoxNews zitiert.

Sicherheitsexperten vermuten, dass das Spionagegerät aus China stammt. Diplomaten beider Staaten sollen deshalb im Gespräch sein. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat sich die Volksrepublik jedoch noch nicht dazu geäußert.

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"Die Regierung der Vereinigten Staaten hat einen Überwachungsballon in großer Höhe entdeckt, der sich gerade über dem Festland der Vereinigten Staaten befindet, und verfolgt ihn. Wir verfolgen und beobachten es weiterhin genau", zitiert NBC News das Statement eines Pressesprechers des US-Verteidigungsministeriums.

Es ist anscheinend nicht das erste Mal, das durch so eine kuriose Art versucht wird, Spionage zu betreiben. Umgehend wurde sichergestellt, dass das Objekt keine sensiblen Daten abfangen kann. Daraufhin rief der Verteidigungsminister Lloyd Austin (69) am vergangenen Mittwoch einen Krisenstab ein.

Zusammen mit dem Sicherheitschef und Militärexperten diskutierten sie mehre Möglichkeiten, mit der Situation umzugehen.

Der Krisenstab unterbreitet US-Präsident Joe Biden mehrere Vorschläge

US-Brigadegeneral Patrick Ryder informierte die Presse über die Sichtung des Spionage-Ballons.
US-Brigadegeneral Patrick Ryder informierte die Presse über die Sichtung des Spionage-Ballons.  © Andrew Harnik/AP/dpa

Unter anderem wurde überlegt, ob der Ballon vom Himmel geschossen werden soll. Dieser Vorschlag wurde jedoch verworfen, da man befürchtete, dass Anwohner durch herabfallende Teile verletzt werden könnten.

Noch an dem Tag, an dem sich der Krisenstab traf, wurden dem Präsidenten Joe Biden (80) weitere Möglichkeiten unterbreitet, wie man das Flugobjekt beseitigen könnte.

Es ist weder bekannt, welche Alternativen ihm erläutert wurden, noch ob eine Entscheidung gefallen ist.

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In der Vergangenheit gab es anscheinend schon öfter ähnliche Aktivitäten im Luftraum über den USA, wie das Pentagon mitteilte. Jedoch blieben die vermeintlichen Spionageobjekte nie so lang über den Vereinigten Staaten. Bis auf Weiteres wird der Ballon und sein Verlauf genau beobachtet.

Für die Zivilbevölkerung stellt das Objekt keine Bedrohung dar, denn es befindet sich mehrere Kilometer über dem Boden.

Die Spannungen zwischen den USA und China steigen

Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (69, l.) und der Philippinische Verteidigungsminister Carlito Galvez Jr. (60) gaben bei einer Pressekonferenz bekannt, dass die USA ihre militärische Präsenz fast verdoppeln wird.
Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (69, l.) und der Philippinische Verteidigungsminister Carlito Galvez Jr. (60) gaben bei einer Pressekonferenz bekannt, dass die USA ihre militärische Präsenz fast verdoppeln wird.  © Joeal Calupitan/AP/dpa

Die Nachricht über das Spionagegerät kommt zu einer Zeit, in der die Spannungen zwischen den beiden Staaten wieder zunehmen.

Erst am gestrigen Donnerstag haben die USA ihre Militärpräsenz in der Nähe von Taiwan und in den Philippinen verstärkt, wie USA Today berichtet.

Der Umgangston zwischen den beiden Staaten wird immer rauer. Denn durch das Südchinesische Meer und den Indopazifik verlaufen einige der wichtigsten Handelsstrecken.

China möchte mithilfe der Aufschüttung neuer Inseln und verstärkter Militärpräsenz seinen Einfluss auf das Gebiet ausweiten. Sehr zum Unmut der USA und anderen Nachbarstaaten. Neben Schifffahrtsrouten geht es auch um Vorkommen an Rohstoffen, berichte Deutschlandfunk.

Währenddessen kontern die Vereinigten Staaten, indem sie enge, auch militärische, Allianzen mit Inselstaaten wie den Philippinen und Taiwan knüpfen - zusätzlich zu militärischen Übungen.

Titelfoto: Larry Mayer/The Billings Gazette/AP/dpa

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