15-Jähriger erschießt fünf Menschen: Auch Teenager und Polizist unter den Opfern

Raleigh (North Carolina/USA) - In der Stadt Raleigh im Südosten der USA sind fünf Menschen durch Schüsse getötet und zwei weitere verletzt worden. Der Schütze habe in einem Wohngebiet beim Fluss Neuse in der Nähe eines Wanderweges das Feuer eröffnet, teilte die Polizei am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit.

Die Polizei suchte stundenlang nach dem Täter, der in North Carolina fünf Menschen erschossen haben soll.
Die Polizei suchte stundenlang nach dem Täter, der in North Carolina fünf Menschen erschossen haben soll.  © Ethan Hyman/The News & Observer/AP/dpa

Nach stundenlanger Fahndung sei der Verdächtige in einem Haus gestellt und schließlich festgenommen worden.

"Ein 15 Jahre alter weißer männlicher Verdächtiger wurde in Gewahrsam genommen und befindet sich in Lebensgefahr", sagte die Polizeichefin der Stadt Raleigh, Estella Patterson, am Freitag vor Journalisten. Wie der Verdächtige verletzt wurde, sagte Patterson nicht.

Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar. "Wir haben keine Antworten, warum diese Tragödie sich ereignet hat", sagte die Polizeichefin. Das jüngste Opfer soll erst 16 Jahre alt gewesen sein.

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Raleigh ist die Hauptstadt des Bundesstaates North Carolina und hat rund 470.000 Einwohner.

Unter den Todesopfern ist auch ein Polizist, der gerade nicht im Dienst war, wie Bürgermeisterin Mary-Ann Baldwin sichtlich bewegt vor Journalisten sagte. Zudem sei ein weiterer Beamter, der zu einer Hundestaffel gehörte, leicht verletzt worden. Er habe das Krankenhaus inzwischen verlassen können.

Der Zustand des zweiten Verletzten sei jedoch kritisch, sagte ein Polizeisprecher.

Die Tat geschah in einem Wohngebiet der Stadt Raleigh.
Die Tat geschah in einem Wohngebiet der Stadt Raleigh.  © Ethan Hyman/The News & Observer/AP/dpa

Allein 2020 wurden 20.000 Menschen in den USA erschossen

"Wir müssen diese sinnlose Gewalt in den USA beenden, wir müssen uns mit der Waffengewalt auseinandersetzen", forderte die Bürgermeisterin. North Carolinas demokratischer Gouverneur Roy Cooper (65) sagte: "Heute Nacht hat der Terror unsere Türschwelle erreicht. Der Albtraum einer jeden Gemeinde ist in Raleigh eingetroffen."

Die USA haben seit langem mit einem riesigen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Schusswaffen sind in dem Land oft leicht erhältlich. Laut jüngsten Daten der Gesundheitsbehörde CDC wurden allein 2020 in den USA rund 20.000 Menschen erschossen – also mehr als 50 pro Tag.

Schusswaffenverletzungen waren dort 2020 demnach erstmals Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche – noch vor Verkehrsunfällen.

Titelfoto: Ethan Hyman/The News & Observer/AP/dpa

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