Mädchen (†9) stirbt nach Asthma-Anfall: Vater lässt ihr nur eine Badewanne ein
Minneapolis (Minnesota/USA) - Als seine neunjährige Tochter einen schweren Asthma-Anfall erlitt, steckte ein Vater aus den USA das Kind in die Badewanne, statt sie zum Arzt zu bringen. Das kleine Mädchen starb.

Der 35-jährige Anthony Modrow wurde von einem Gericht im Bundesstaat Minnesota zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, berichtet der Sender KTSP.
Die kleine Amy (†9) wollte bei ihrer Freundin übernachten, als sie plötzlich einen heftigen Asthmaanfall erlitt. Das Mädchen hatte Atemnot, keuchte und atmete schwer. Amy bat um Hilfe.
Die besorgte Mutter der Spielfreundin rief daraufhin bei Amys Eltern an. Sie könne das Kind ins Krankenhaus bringen oder den Notarzt rufen, sagte sie, doch Anthony Modrow lehnte ab. Stattdessen bat er die Frau, seine Tochter nach Hause zu bringen. Er würde Amy dort "behandeln", erklärte er.
Zuhause ließ der 35-Jährige ein heißes Bad für seine Tochter ein. Ein Inhalationsgerät hatte Amy nicht, sie musste das ihrer Großmutter benutzen, führte der Staatsanwalt aus.
Amy hatte keine Chance: Vater muss ins Gefängnis

Erst als das kleine Mädchen über Nacht "blau" anlief, sie ihre Arme nicht mehr heben konnte und ein Freund der Familie auf medizinische Versorgung drängte, hatte Anthony Modrow ein Einsehen, berichtet CBS. Erst dann brachte er das Mädchen in die Notaufnahme. Die neunjährige kam auf die Intensivstation, wo sie sieben Tage später für hirntot erklärt wurde.
Vor Gericht sagten Sachverständige aus, dass das Kind zweifellos überlebt hätte, wenn der Vater Amy nur rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht hätte.
"Der Arzt stellte fest, dass ein Dampfbad keine anerkannte Behandlungsmethode für Asthma sei. Er betonte, wie wichtig es für Asthmapatienten sei, einen Notfallinhalator zu verwenden", so der Staatsanwalt.
Unabhängig davon wurde auch Amys Mutter Rachel Modrow (36) der Prozess gemacht. Sie wurde im Januar zu 41 Monaten Gefängnis wegen verurteilt.
Titelfoto: Montage: Facebook/Roxy Clark