Mobbing: Elfjähriger springt aus fahrendem Schulbus

Georgia (USA) - Weil ein Elfjähriger genug vom Mobbing hatte, sprang er aus einem fahrenden Schulbus und erlitt dabei unter anderem Knochenbrüche.

Zahlreiche Rettungskräfte und Polizisten waren am Unglücksort im Einsatz.
Zahlreiche Rettungskräfte und Polizisten waren am Unglücksort im Einsatz.  © Walton County Sheriff's Office

Bereits am Mittwoch hat sich ein unglaublicher Fall von Mobbing im US-Bundesstaat Georgia abgespielt, wie Fox 5 Atlanta jetzt berichtet. Demnach hätten ältere Schüler einen Elfjährigen in einem Schulbus aufs Übelste gemobbt und sogar geschlagen.

Dion Murphy, der Vater des schikanierten Kindes, erklärte dem Sender: "Ein Schüler sprang ihm ins Gesicht. Er drückte ihn gegen das Fenster. Als er zu Boden fiel, nahm der andere Schüler seinen Schuh." Der Vater konnte sich den Vorfall am Freitag auf einem Video ansehen, das von Kameras im Bus festgehalten wurde.

Irgendwann sah der Junge offenbar keinen anderen Ausweg mehr. "In einem verzweifelten Versuch, ihnen zu entkommen, sprang er aus dem Fenster", sagte Murphy weiter.

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Der Vorfall nahm kein glimpfliches Ende. Die Polizei schilderte dem TV-Sender, dass der nicht näher beschriebene Schüler zuerst auf einem fahrenden Pickup gelandet und von dort auf die Fahrbahn gefallen war.

Eine Gehirnerschütterung und einen gebrochenen Ellenbogen trug der Junge davon.

Schule untersucht diesen und weitere Vorfälle nun angeblich genauer

Aus einem Schulbus wie diesem sprang der Elfjährige (Symbolbild).
Aus einem Schulbus wie diesem sprang der Elfjährige (Symbolbild).  © Unsplash/Tobias

Dem Vater zufolge war dies nicht die erste derartige Attacke. Schon das ganze Schuljahr über hätten die Älteren den Elfjährigen gemobbt.

"Ich habe kürzlich ein Video gesehen, in dem auch ein Mädchen auf ihn schlug. Es gibt einen weiteren Clip, in dem er in den Gang gezogen wird. Es gibt mehr Videos von den Jungs aus dieser aktuellen Situation", schilderte der besorgte Vater.

Murphy knallhart: "Deshalb bin ich so verärgert, weil die Schule die Mobbing-Vorfälle vernachlässigt und nichts dagegen unternommen hat."

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Im März gab es dem Vater nach Gespräche mit den Verantwortlichen an der Schule. Doch bewirkt haben diese offenbar nichts.

Ein Sprecher des Landkreises erklärte Fox 5 Atlanta: "Der Walton County School District toleriert kein Mobbing und Belästigung jeglicher Art. Der Vorfall wird von Schulbeamten gründlich untersucht, und alle Disziplinarprobleme, die auftreten können, werden auf Schulebene angemessen behandelt."

Welche Maßnahmen konkret ergriffen werden könnten oder bereits wurden, teilte der Landkreissprecher nicht mit.

Der Elfjährige hat bereits die Schule gewechselt. Bleibt nur zu hoffen, dass er jetzt in Ruhe in der Schule lernen kann und die Täter aus den Folgen ihres Verhaltens lernen. "Die Kinder dieser Generation bringen sich sogar um, weil sie gemobbt werden", rüttelt Dion Murphy wach.

Titelfoto: Walton County Sheriff's Office

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