Bergwacht am Limit: Schnee überrascht Wanderer, doch der Heli kann nicht landen

Berchtesgaden/Schönau am Königsee - Einsetzender Schneefall im Hagengebirge brachte einen Touristen aus Berlin an seine Grenzen und löste einen herausfordernden Einsatz für die Ehrenamtlichen der Bergwacht Berchtesgaden aus.

Da sich der Zustand des Mannes verschlechterte und der Heli nicht zum Einsatzort kam, organisierte die Bergwacht eine aufwendige Rettung zu Fuß.
Da sich der Zustand des Mannes verschlechterte und der Heli nicht zum Einsatzort kam, organisierte die Bergwacht eine aufwendige Rettung zu Fuß.  © BRK Kreisverband Berchtesgaden

Am Sonntagmorgen kam es zu einer aufwendigen Suche am Reinersberg im Hagengebirge, wie das Bayerische Rote Kreuz berichtete.

Gegen 8.30 Uhr hatte eine Frau gemeldet, dass ihr Bruder, ein 40-jähriger Berliner, stark unterkühlt in Not sei. Er hatte die Nacht allein in den Bergen verbracht, weil er im Schnee vom Weg abgekommen war.

Die Bergwacht nahm telefonischen Kontakt zum 40-Jährigen auf. Wegen des Schneefalls und seines offenbar kritischen Gesundheitszustands wurde ein Rettungshubschrauber nachgefordert.

Wanderer stürzt ab und läuft trotz mehrerer Brüche einfach weiter
Bergwacht Wanderer stürzt ab und läuft trotz mehrerer Brüche einfach weiter

Starke Windböen machten eine Landung am Reinersberg jedoch unmöglich. Die Bergretter mussten im Gebiet der Königstalalm abgesetzt werden und sich dann zu Fuß auf den Weg machen. Bei einem weiteren Flug konnte der Heli dann zwei Retter näher an den mutmaßlichen Aufenthaltsort des Mannes bringen.

Vom nahen Salzburger Flughafen startete außerdem ein österreichischer Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera, der den Verstiegenen aber aufgrund der Wetterverhältnisse auch nicht orten konnte.

Schnee und Sturm: Hubschrauber kann Einsatzort zunächst nicht erreichen

Nach drei Stunden erreichten die Bergretter den Wanderer aus Berlin.
Nach drei Stunden erreichten die Bergretter den Wanderer aus Berlin.  © BRK Kreisverband Berchtesgaden
Ein kurzes Wetterfenster erlaubte es dem Hubschrauber, den Patienten und einen Retter aufzunehmen.
Ein kurzes Wetterfenster erlaubte es dem Hubschrauber, den Patienten und einen Retter aufzunehmen.  © BRK Kreisverband Berchtesgaden
Ein Hubschrauber der Bundespolizei brachte die restlichen Einsatzkräfte der Bergwacht bei Schneefall zurück ins Tal.
Ein Hubschrauber der Bundespolizei brachte die restlichen Einsatzkräfte der Bergwacht bei Schneefall zurück ins Tal.  © BRK Kreisverband Berchtesgaden

Aufwendige Rettung: Unterkühlter Berliner vom Reinersberg geborgen

Erst nach einem erneuten Telefonat mit dem Berliner konnte sein Handy letztlich genauer geortete werden. Derweil hatte sich der Zustand des Mannes aber weiter verschlechtert.

Drei Stunden nach dem ersten Notruf erreichte schließlich ein Trupp den Mann und konnte ihn transportfähig versorgen. Ein kurzes Wetterfenster erlaubte es dem Hubschrauber, den Patienten gemeinsam mit einem Retter über eine Seilwinde aufzunehmen und ins Tal zu fliegen.

Dort wurde der Berliner mit einem Rettungswagen ins Klinikum Traunstein gebracht. Ein Transporthubschrauber der Bundespolizei brachte derweil die ehrenamtlichen Einsatzkräfte vom Berg.

Titelfoto: BRK Kreisverband Berchtesgaden (2)

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