Auffrischungs-Impfung gegen Corona im Herbst empfohlen: Angepasste Impfstoffe sollen bald kommen

Leipzig - Seit einigen Wochen steigt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bestätigten Corona-Fälle. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher, weil sich viele Menschen bei einer augenscheinlichen Erkältung nicht testen. Risikogruppen wird im Herbst ähnlich wie beim Grippeschutz eine Auffrischungsimpfung gegen Sars-CoV-2 empfohlen. Ein Überblick.

Eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus im Herbst wird empfohlen. (Symbolbild)
Eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus im Herbst wird empfohlen. (Symbolbild)  © Sven Hoppe/dpa

Wer soll sich gegen das Coronavirus impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine jährliche Auffrischungsimpfung nach einer Grundimmunisierung nur noch Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und einem erhöhten Infektionsrisiko.

Dazu zählen über 60-Jährige, Menschen im Alter ab sechs Monaten mit relevanten Grunderkrankungen, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches und pflegerisches Personal.

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Gesunde Kinder und Jugendliche müssen sich nicht mehr impfen lassen. Allen anderen zwischen 18 und 59 Jahren wird weiterhin eine Grundimmunisierung empfohlen.

Was bedeutet Grundimmunisierung?

Eine Grundimmunisierung besteht aus zwei Corona-Impfungen plus einer Auffrischungsimpfung, sofern die Betreffenden noch keine Covid-19-Infektion hatten.

Wann sollte die Auffrischungsimpfung erfolgen?

An Subvarianten angepasste Impfstoffe sollen bald kommen. (Symbolbild)
An Subvarianten angepasste Impfstoffe sollen bald kommen. (Symbolbild)  © Daniel Karmann/dpa

Eine Auffrischimpfung soll in der Regel im Abstand von zwölf Monaten zur letzten Corona-Impfung oder Covid-19-Infektion erfolgen, vorzugsweise im Herbst.

Dabei soll laut RKI am besten ein an aktuell kursierende Subvarianten angepasster mRNA-Impfstoff eingesetzt werden.

Wie andere Viren mutieren auch Coronaviren ständig. Die neuen Varianten bringen ihrerseits zahlreiche Subtypen hervor, die unterschiedlich ansteckend sind.

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Gibt es diese angepassten Impfstoffe schon?

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA prüft derzeit Anträge für zwei an die Omikron-Subvariante XBB.1.5 angepasste Covid-19-Impfstoffe - jeweils von den Herstellern BioNTech und Pfizer sowie Moderna.

Der Mainzer Hersteller BioNTech geht nach einem Bericht der "Ärzte-Zeitung" davon aus, dass sein angepasster Impfstoff vorbehaltlich der behördlichen Zulassung im September ausgeliefert werden kann.

Bei den XXB-Varianten handelt es sich wie bei der aktuell in Deutschland zirkulierenden EG.5-Variante um Subtypen von Omikron.

Ist eine Impfung trotzdem schon jetzt möglich?

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts steigt die Zahl der bestätigten Corona-Fälle. Die Dunkelziffer liegt höher, da sich viele Menschen bei einer Erkältung nicht testen. (Symbolbild)
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts steigt die Zahl der bestätigten Corona-Fälle. Die Dunkelziffer liegt höher, da sich viele Menschen bei einer Erkältung nicht testen. (Symbolbild)  © Peter Kneffel/dpa

Grundsätzlich ja, denn es gibt ja eine Reihe von zugelassenen mRNA-Impfstoffen, die teilweise schon an frühere Omikron-Varianten angepasst wurden.

Zumindest sollten diese gängigen Impfstoffe vor schweren Krankheitsverläufen schützen.

In den vier Wochen zwischen dem 11. Juli und dem 8. August beispielsweise wurden nach RKI-Daten bundesweit 2828 Impfdosen verschiedener Hersteller verabreicht.

Gleichwohl empfiehlt nicht nur das RKI bevorzugt einen an aktuell kursierende Subvarianten angepassten Impfstoff.

Auch der Apothekerverband Nordrhein riet kürzlich dazu, mit der Boosterimpfung zu warten, bis die neuen Impfstoffe da sind.

Wo sind Impfungen möglich?

Das übernehmen wie beim Grippeschutz vor allem die niedergelassenen Ärzte, also vorrangig die Hausärzte. Teilweise impfen auch Betriebsärzte und Apotheker.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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