Impfgegner behindern Herz-OP des eigenen Kindes: Gericht übernimmt Sorgerecht
Auckland - Aus Angst vor möglichen Folgen, wollten die Eltern eines herzkranken Jungen aus Neuseeland nicht, dass er möglicherweise geimpftes Blut erhält. Das Gericht entzog ihnen nun die medizinische Vormundschaft.

Radikale Impfgegner wollten auf keinen Fall, dass eine möglicherweise gegen Corona geimpfte Person der Blutspender ihres Kindes wird.
Damit behinderten die Eltern eine lebensnotwendige Operation am Herzen ihres sechs Monate alten Jungen.
Wie das Magazin New Zealand Herald berichtet, übernahm das oberste Gericht in Auckland nun das Sorgerecht für den gefährdeten Jungen.
Das Neuseeländische Gericht agiert somit als Vormund des Kindes in medizinischen Fragen.
Diese Vormundschaft erstreckt sich vom Tag der Entscheidung bis zum "Abschluss der Operation und anschließender postoperativer Regeneration", lies der oberste Richter Ian Gault verlauten.
Somit bleiben die Eltern des Kindes weiterhin für das Leben ihres Kindes verantwortlich - mit Ausnahme von medizinischen Fragen.
Zuvor hatten die Eltern des Kindes ihre Sorge geäußert, Blut zu verwenden, in dem möglicherweise der Corona-Impfstoff enthalten sei.
Auch der Wunsch der Eltern, Blut ohne Impfstoff verwenden zu dürfen, wurde vom Gesundheitsamt nicht erfüllt.
Eltern weigern sich, das Blut eines Geimpften für ihr Kind zu nutzen und fanden Zuspruch
150 Impfgegner demonstrieren vor dem Krankenhaus

Der kleine Junge wurde mit einer Erkrankung der Herzklappe geboren, was den Eingriff unumgänglich mache, zitiert New Zealand Herald medizinische Experten:
"Das Überleben des Kindes hängt von diesem Eingriff ab", sagte auch Paul White, der die Vertretung des Kindes vor Gericht übernahm.
Im Zuge dieser gerichtlichen Entscheidung, lehnte Richter Ian Gault einen Gesetzesentwurf ab, nach dem eine "maßgeschneiderte" Blutbeschaffungsmaßnahme für das Kind erfolgen solle.
Somit sollte also dem Wunsch der Eltern nach dem Blut eines ungeimpften Menschen entsprochen werden.
Wie das Magazin Spiegel berichtet, sollen am vergangenen Dienstag "etwa 150 Impfgegner vor dem Gerichtsgebäude demonstriert [haben], um die Eltern des Babys zu unterstützen."
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