Nur rund 4100 Dosen: Ernüchternde Bilanz von Impfungen in Apotheken

München - In bayerischen Apotheken sind seit dem dortigen Corona-Impfbeginn vor rund zweieinhalb Monaten lediglich rund 4100 Dosen verimpft worden. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

Der große Andrang auf die Apotheken, um sich gegen Corona impfen zu lassen, blieb bislang aus. Doch der nächste Herbst könnte das ändern.
Der große Andrang auf die Apotheken, um sich gegen Corona impfen zu lassen, blieb bislang aus. Doch der nächste Herbst könnte das ändern.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

"Bislang hat das Impfangebot in den Apotheken leider noch keinen großen neuen Impuls bei den Menschen setzen können, sich doch noch für eine Impfung zu entscheiden", sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (57) der Deutschen Presse-Agentur.

Dennoch halte er das Angebot für einen wichtigen Baustein der Impfstrategie, so der CSU-Politiker.

Der Bayerische Apothekerverband verweist darauf, dass die Impfnachfrage allgemein stark zurückging, "aber im Kampf gegen die Corona-Pandemie zählt jede Impfung und die Apothekerinnen und Apotheker leisten dazu ihren Beitrag".

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Holetschek lenkt den Blick auch in Richtung Herbst und Winter: "Sollte wie Ende vergangenen Jahres die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen wieder sprunghaft ansteigen, stehen durch die Einbeziehung der Apotheken in die Impfstrategie zusätzliche dezentrale impfende Stellen bereit."

Die Homepage der Bayerischen Apothekerkammer listete zuletzt 247 Apotheken, die zum Impfen gegen Corona berechtigt sind. Wie viele von ihnen tatsächlich auch Impfen ist aber unklar.

Eigene Schulungen für Apotheker, die impfen wollen

Apotheker, die impfen wollen, müssen eigene aus fünf Modulen bestehende Schulungen mit theoretischen und praktischen Anteilen durchlaufen. Insgesamt gibt es rund 3000 Apotheken im Freistaat.

Ende Januar waren die ersten Menschen in Apotheken gegen Corona geimpft worden. Apothekerverband und Landesregierung begrüßten den Start, Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) sprach von einer guten Ergänzung zu Impfzentren und Arztpraxen.

Der Hausärzteverband kritisierte die Beteiligung der Apotheken damals als Kompetenzüberschreitung.

Dass Apotheken überhaupt impfen dürfen, wurde durch eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes möglich. Der Bundestag hatte im Dezember 2021 den Weg dafür frei gemacht.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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