Coronavirus: Mehrheit gegen Bundesliga-Fortsetzung

Langsam kehrt Deutschland ein Stück zurück zur Normalität. Während es wegen der Corona-Krise einen nahezu kompletten Lockdown gab, kann nun ein wenig aufgeatmet werden.

Geschäfte dürfen mittlerweile wieder öffnen und am Mitte Mai sollen auch Restaurants wieder Gäste bedienen können.

Außerdem haben Spielplätze wieder geöffnet und einige Schüler konnten auch schon zurück in ihre Klassen. Auch die Fußball-Bundesliga startet wieder.

Allerdings sind alle Lockerungen mit hohen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen verbunden. 

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Update, 7. Mai, 21.20 Uhr: Dänische Profiligen können den Ligabetrieb wiederaufnehmen

Die dänischen Fußball-Ligen haben von der Regierung ihres Landes die Zustimmung für eine sofortige Wiederaufnahme des Ligabetriebs bekommen. Diese Nachricht bedeute, dass die Vereine der obersten beiden Profiligen bereits jetzt mit dem allgemeinen Mannschaftstraining beginnen könnten, erklärte die dänische Ligavereinigung Divisionsforeningen am Donnerstagabend. 

In den kommenden Tagen solle festgelegt werden, wann genau die ersten Begegnungen in den beiden Ligen angesetzt werden.

Der Fußballbetrieb ruht in Dänemark seit gut zwei Monaten. Die Ligavereinigung wünscht sich, am 29. Mai wieder mit den ersten Partien starten zu können. Bereits jetzt ist klar, dass der Rest der Saison ohne Zuschauer auf den Tribünen stattfinden wird.

Update, 7. Mai, 21.15 Uhr: Mehrheit gegen Bundesliga-Fortsetzung

Die Mehrheit der Deutschen ist gegen eine Fortsetzung der Fußball-Bundesliga während der Corona-Krise. 50 Prozent sprachen sich in einer Umfrage von infratest dimap für den "ARD-DeutschlandTrend" gegen einen Re-Start der 1. und 2. Liga ohne Zuschauer aus. 

36 Prozent sprachen sich laut ARD-Mitteilung für eine Fortsetzung aus.

In einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv sprechen sich sogar 57 Prozent gegen einen Re-Start aus. 32 Prozent befürworten in dieser Untersuchung das Vorgehen der Liga. 

Nachdem die Politik am Mittwoch den Weg frei gemacht hatte, kündigte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am Donnerstag eine Weiterführung des Spielbetriebs ab 16. Mai an.

Nach fast achtwöchiger Unterbrechung hat der SC Freiburg am Donnerstagnachmittag erstmals wieder mit der gesamten Mannschaft am Schwarzwald-Stadion trainiert. (Archivbild)
Nach fast achtwöchiger Unterbrechung hat der SC Freiburg am Donnerstagnachmittag erstmals wieder mit der gesamten Mannschaft am Schwarzwald-Stadion trainiert. (Archivbild)  © dpa/SC Freiburg/Marcel Burger

Update, 7. Mai, 21.12 Uhr: 129 Corona-Infizierte bei Fleischfabrik in Westfalen

Nach einem Corona-Ausbruch in einer westfälischen Fleischfabrik sollen alle rund 1200 Beschäftigten des Standortes auf das Virus getestet werden. Allein am Donnerstag seien bereits 200 Mitarbeiter des Unternehmens Westfleisch getestet worden, teilte der Kreis Coesfeld am Donnerstag mit. 

129 Infizierte seien erfasst worden, davon würden 13 im Krankenhaus behandelt, allerdings keiner auf der Intensivstation.

Die Verläufe seien vergleichsweise mild, erklärte ein Firmensprecher. Alle Infizierten, die nicht im Krankenhaus liegen, und ihre Kontaktpersonen befänden sich in häuslicher Quarantäne. 

Am Werkstor werde kontaktlos Fieber gemessen, um Verdachtsfälle schnell zu erkennen. Das Unternehmen stehe in engem Kontakt mit den Behörden, sagte der Sprecher. Entgegen ersten Befürchtungen sei die Produktion im Betrieb nicht eingestellt worden. Sie laufe in reduziertem Umfang weiter.

Update, 7. Mai, 20.35 Uhr: Berliner Senat lockert Kontakt- und Versammlungsverbote

Der Berliner Senat lockert die wegen der Corona-Krise geltenden Beschränkungen der Versammlungsfreiheit ebenso wie das Kontaktverbot. Ab 18. Mai sind Versammlungen in geschlossenen Räumen mit bis 50 Teilnehmern wieder erlaubt. 

Ab 25. Mai dürfen an Versammlungen unter freiem Himmel bis zu 100 statt bisher 50 Personen teilnehmen. Das teilte Innensenator Andreas Geisel (54, SPD) am Donnerstag mit. Dabei gilt weiter ein Mindestabstand von 1,50 Metern.

"Aufzüge mit Fahrzeugen" sollen Geisel zufolge bereits ab Freitag (8. Mai) wieder möglich sein. Das gelte für Veranstaltungen mit Autos, Motorrädern und Fahrrädern mit bis zu 50 Teilnehmern.

Die Versammlungsfreiheit sei ein wichtiges Grundrecht, sagte Geisel. Einschränkungen könnten nicht von Dauer sein. "Natürlich muss unser Bestreben sein, dieses Grundrecht wieder umfänglicher in Kraft zu setzen als bisher."

Nach wochenlangem Kontaktverbot dürfen die Berliner zu Hause wieder mehr Gäste empfangen. Erlaubt sind ab Samstag (9. Mai) private Zusammenkünfte von Angehörigen zweier Haushalte - wenn 1,50 Meter Mindestabstand gewahrt werden. Das gilt nicht nur im öffentlichen Raum oder in Gaststätten, sondern auch in der Wohnung oder im Kleingarten, wie Geisel und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (42, Grüne) mitteilten.

Berlins Innensenator Andreas Geisel (54, SPD). (Archivbild)
Berlins Innensenator Andreas Geisel (54, SPD). (Archivbild)  © dpa/Christophe Gateau

Update, 7. Mai, 20.30 Uhr: Mit Corona infizierte "Mein Schiff"-Crewmitglieder kommen in Klinik

Die mit dem Coronavirus infizierten Besatzungsmitglieder des Kreuzfahrtschiffs "Mein Schiff 3" sind am Donnerstag auf die Quarantänestation eines Krankenhauses gebracht worden. "Sie werden dort in Isolation untergebracht und versorgt", teilte Tui Cruises mit. 

Den acht Patienten gehe es in der Klinik in Geestland im Kreis Cuxhaven gut, sie seien ohne Symptome. Tui Cruises zufolge hat auch das am 30. April als erstes positiv getestete Crewmitglied, das auf der Isolierstation einer Klinik in Cuxhaven liegt, keine Symptome mehr. Die Mitarbeiter werden demnach vom Psychosozialen Dienst der Deutschen Seemannsmission betreut.

Das Kreuzfahrtschiff liegt seit dem 28. April in Cuxhaven. An Bord sind rund 2900 Besatzungsmitglieder. Nach einem Covid-19-Fall wurden alle Menschen getestet, acht weitere Infektionen wurden so erkannt. 

Üblicherweise sind auf der "Mein Schiff 3" rund 2500 Gäste und rund 1000 Besatzungsmitglieder. Dass nun 2900 Besatzungsmitglieder an Bord sind, liegt daran, dass Crewmitglieder von anderen Schiffen der Tui-Cruises-Flotte dazukamen. Sie sollten von Deutschland aus in ihre Heimatländer geflogen werden. Nach Angaben von Tui Cruises war dies wegen der Reisebeschränkungen bislang nicht möglich.

Inzwischen sind Rückflüge für rund 1200 Besatzungsmitglieder etwa nach Indonesien, in die Ukraine, nach Tunesien, in die Türkei und nach Mauritius geplant. 

Die ersten von ihnen sollen am Freitag in ihr Heimatland gebracht werden. Busse mit Besatzungsmitgliedern sollen am frühen Morgen vom Terminal in Cuxhaven Richtung Flughafen fahren.

Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" liegt im Hafen. (Archivbild)
Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" liegt im Hafen. (Archivbild)  © dpa/Sina Schuldt

Update, 7. Mai, 20.25 Uhr: Dänemark mit weitreichenden Corona-Lockerungen - Grenze bleibt dicht

Dänemark fährt in einer zweiten Phase der Lockerungen mehrere seiner strikten Corona-Maßnahmen zurück. Unter anderem darf ab dem kommenden Montag der gesamte Einzelhandel wieder öffnen, wie aus einer am Donnerstagabend veröffentlichten Vereinbarung zwischen der dänischen Regierung und den Parlamentsparteien hervorgeht. Das bedeutet auch, dass die seit Wochen geschlossenen Einkaufszentren wieder geöffnet werden können.

Eine Woche später am 18. Mai dürfen dann auch Restaurants und Cafés ihre Türen unter bestimmten Richtlinien öffnen. Gleiches gilt für Kirchen und Glaubensgemeinschaften. 

Die sechsten bis zehnten Schulklassen nehmen dann ebenfalls ihren Unterricht wieder auf, nachdem die Kinder der jüngeren Jahrgangsstufen sowie der Krippen und Kindergärten bereits Mitte April in ihre Einrichtungen zurückgekehrt waren. Der Profisport darf mit sofortiger Wirkung wiederaufgenommen werden - allerdings ohne Zuschauer.

Die Grenzen von Deutschlands nördlichstem Nachbar bleiben dagegen zunächst dicht. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (42) wies am Abend vor Reportern jedoch darauf hin, dass man sich darüber mit den dänischen Nachbarländern im Dialog befinde. 

Die Regierung wolle hierzu bis spätestens dem 1. Juni neue Informationen veröffentlichen. Seit Mitte März sind die dänischen Grenzen für Ausländer ohne triftigen Einreisegrund geschlossen.

Das Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen bleibt bis auf Weiteres in Kraft, fügte Frederiksen hinzu.

Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (42). (Archivbild)
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (42). (Archivbild)  © dpa/BELGA/Thierry Roge

Update, 7. Mai, 20.20 Uhr: Merkel und Franziskus wollen ärmere Länder unterstützen

Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und Papst Franziskus (83) wollen ärmere Länder in der Corona-Krise unterstützen. Dafür sprachen sich beide am Donnerstag in einem Telefonat aus, wie der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert (59), mitteilte. 

Im Mittelpunkt des Gesprächs stand demnach der Austausch zur globalen humanitären und politischen Situation angesichts der Corona-Pandemie sowie zur Bedeutung von Zusammenhalt und Solidarität in Europa und der Welt. 

Die Bundeskanzlerin lud Papst Franziskus den Angaben nach zu einem Besuch nach Deutschland ein, sobald dies wieder möglich sei.

Die Bundeskanzlerin lud Papst Franziskus den Angaben nach zu einem Besuch nach Deutschland ein, sobald dies wieder möglich sei. (Archivbild)
Die Bundeskanzlerin lud Papst Franziskus den Angaben nach zu einem Besuch nach Deutschland ein, sobald dies wieder möglich sei. (Archivbild)  © dpa/AP/Andrew Medichini

Update, 7. Mai, 20.15 Uhr: Verstoß gegen Corona-Regeln: Inhaberin von Friseursalon kommt frei

Die Inhaftierung der Inhaberin eines Friseursalons im US-Bundesstaat Texas wegen Verstoßes gegen Corona-Regelungen hat für Empörung gesorgt - nun wird die Frau aus dem Gefängnis entlassen. 

Der Supreme Court in Texas verfügte die Freilassung Shelley Luthers am Donnerstag. Luther war zu sieben Tagen Haft verurteilt worden, weil sie sich weigerte, ihr Geschäft in Dallas trotz entsprechender Anweisungen in der Corona-Pandemie zu schließen. (TAG24 berichtete) 

Auch der Generalstaatsanwalt von Texas, Ken Paxton (57), hatte ihre Freilassung gefordert. US-Senator Ted Cruz (49) aus Texas schrieb auf Twitter: "Sieben Tage Gefängnis für Haare schneiden? Das ist verrückt."

Bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag war Luther US-Medienberichten zufolge ein Deal angeboten worden: Dass sie trotz der Öffnung ihres Friseursalons nicht ins Gefängnis müsse, wenn sie sich entschuldige und zugebe, dass ihr Handeln egoistisch gewesen sei. 

Luther antwortete dem Richter nach einer Aufzeichnung der Verhandlung: "Ich muss Ihnen widersprechen, Sir, wenn Sie sagen, dass ich egoistisch bin, denn meine Kinder zu ernähren, ist nicht egoistisch." Sie fügte hinzu: "Ich werde den Salon nicht schließen."

Luthers Fall wirft ein Schlaglicht auf die Diskussion in den USA, die weltweit am schwersten von der Corona-Krise betroffen sind. US-Präsident Donald Trump (73) drängt auf eine Wiedereröffnung der Wirtschaft in den Bundesstaaten, während Prognosen von weiterhin steigenden Infektions- und Todeszahlen durch das Virus ausgehen.

Update, 7. Mai, 20.13 Uhr: Norwegische Regierung erlaubt Profifußball ab Mitte Juni

Auch in Norwegen soll bald wieder Fußball gespielt werden. Ab dem 16. Juni dürfen die norwegischen Profiligen Begegnungen austragen, wie die Regierung am Donnerstagabend bekanntgab. 

Das organisierte Training im Spitzenfußball könne von jetzt an beginnen, sagte der für den Sport zuständige Kulturminister Abid Raja (44) auf einer Pressekonferenz in Oslo.

Normalerweise startet die Saison in der norwegischen Eliteserien im April, das wurde wegen der Coronavirus-Pandemie aber verschoben. Nach Angaben des norwegischen Fußballverbundes NFF werden die Spiele nun in einem anderen Rahmen stattfinden, unter anderem ohne Publikum. 

Vier Wochen nach der Eliteserien soll auch die oberste Frauenfußballliga, die Toppserien, starten.

Update, 7. Mai, 20.10 Uhr: UN-Organisation rechnet mit Tourismuseinbruch um bis zu 80 Prozent

Die Corona-Pandemie wird nach Einschätzung der Welttourismusorganisation (UNWTO) dieses Jahr zu einem Einbruch des internationalen Reiseverkehrs um 60 bis 80 Prozent im Vergleich zu 2019 führen. 

Im ersten Quartal sei die Zahl der Touristen wegen des Virus und der damit verbundenen Reisebeschränkungen weltweit bereits um 22 Prozent zurückgegangen, teilte die Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Madrid am Donnerstag mit.

Der internationale Reiseverkehr habe in den ersten drei Monaten dieses Jahres etwa 67 Millionen weniger Touristen verbucht, was Einbußen von 80 Milliarden US-Dollar (ca. 74 Mrd Euro) bedeute. Im März sei ein Rückgang von 57 Prozent registriert worden, hieß es.

"Die Welt steht vor einer nie dagewesenen Gesundheits- und Wirtschaftskrise", erklärte UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikaschwili (43). Millionen Menschen liefen in der Branche Gefahr, ihre Arbeitsplätze zu verlieren, warnte er. Die UNWTO spricht von der "schlimmsten Krise des Welttourismus" seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950.

Titelfoto: dpa/SC Freiburg/Marcel Burger

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