Endlich wieder Shopping "oben ohne": Dresden genießt die neue Masken-Freiheit!

Dresden - Der erste Tag nach dem Fall der Maskenpflicht: Seit Freitag ist Shopping ohne Mundschutz wieder erlaubt! TAG24 hat sich ins Einkaufsgetümmel begeben und geschaut, ob und wie die Dresdner ihre neue Freiheit genießen.

Erleichtert, dass sie beim Bäcker keine Maske mehr tragen muss: Kundin Marita Eberhardt (67).
Erleichtert, dass sie beim Bäcker keine Maske mehr tragen muss: Kundin Marita Eberhardt (67).  © Thomas Türpe

Die Bäckerei Graf in der Neustadt am Vormittag: Kundin Marita Eberhardt (67) kommt heraus, trägt keine Maske: "Ich bin zu 100 Prozent erleichtert. Ich konnte mit Mundschutz nur schwer atmen, habe darunter geschwitzt. Für mich war die Pflicht schon lange nicht mehr nachvollziehbar."

Auch die Verkäuferinnen im Bäcker tragen "oben ohne". "Ich bin froh. Die ganze Schicht mit Maske war schon einschränkend, auch weil man viel spricht", sagt Fanny Naumann (38).

In der Boutique "Lady Yule" an der Alaunstraße erklärt Mitarbeiter Franz Neugebauer (41), warum die Maskenpflicht ihm mitunter sogar die Arbeit schwer machte.

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"Man erkennt die Mimik des Kunden im persönlichen Gespräch nicht. So sieht man nicht immer genau, ob jemand lächelt. Aber das ist wichtig. Darum sind wir sehr froh", sagt er.

"Lady Yule"-Mitarbeiter Franz Neugebauer (41) freut sich, dass er die Mimik der Kunden wieder voll sehen kann.
"Lady Yule"-Mitarbeiter Franz Neugebauer (41) freut sich, dass er die Mimik der Kunden wieder voll sehen kann.  © Thomas Türpe

Einige Dresdner wollen trotzdem weiterhin freiwillig ihre Maske tragen

Auch in ihrem Friseursalon bleibt die Maske Pflicht, was Inhaberin Sandra Bartsch (41) "Nonsens" findet.
Auch in ihrem Friseursalon bleibt die Maske Pflicht, was Inhaberin Sandra Bartsch (41) "Nonsens" findet.  © Thomas Türpe

Anders Sandra Bartsch (41), in deren Friseursalon am Bischofsweg weiter die Maskenpflicht gilt: "Ich finde das Quatsch, Nonsens. Was ist denn jetzt anders als gestern? Die Pflicht sollte überall fallen. Oder man sollte es selbst entscheiden dürfen."

Auch im ÖPNV muss noch Maske getragen werden. "Ich fände eine einheitliche Regelung besser", sagt Bahnfahrerin Barbara Kahnt (66) an der Haltestelle.

"Für mich kommt die Aufhebung irgendwie zu früh", so die 66-Jährige. "Die Inzidenzen steigen schon wieder. Ich überlege, auch in Geschäften weiter Maske zu tragen."

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Das tut auch Georg Fiedler (35), der mit Maske aus der Centrum Galerie kommt: "Wir sollten weiter vorsichtig sein. Mit der Maske schütze ich mich und vor allem die anderen."

Die allermeisten Kunden in den Geschäften entlang der Prager Straße genießen am Nachmittag allerdings wieder das "hüllenlose" Shopping-Erlebnis.

"Ich find's schon nett ohne Mundschutz. Gerade im Sommer ist es viel angenehmer", sagt Lara Diemer (23). "Ich würde aber auch wieder Maske tragen, wenn es wieder Pflicht wird und der Eindämmung der Pandemie dient. Aber hoffen wir mal, dass es jetzt so bleibt."

Barbara Kahnt (66) trägt Maske nach Vorschrift in der Bahn und überlegt, das auch in Geschäften freiwillig weiter zu tun.
Barbara Kahnt (66) trägt Maske nach Vorschrift in der Bahn und überlegt, das auch in Geschäften freiwillig weiter zu tun.  © Thomas Türpe

Diese Regeln gelten trotzdem in Dresden

Da in Dresden die 7-Tage-Inzidenz am Freitag mit 7,7 (Vortag: 7,2) unter dem Schwellenwert von 10 lag, entfällt laut sächsischer Corona-Schutzverordnung die Maskenpflicht für Ladengeschäfte und Märkte, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann.

Dagegen muss im ÖPNV, in Taxen, Schülerbeförderung, bei körpernahen Dienstleistungen sowie in Krankenhäusern und Pflegeheimen weiter Maske getragen werden.

In Diskotheken und Clubs besteht im Innenbereich eine Testpflicht. Ebenso für Prostitutionsangebote. Hygienekonzept und Kontakterfassung sind erforderlich.

Restaurants können ohne Tests besucht werden. Aktuell gibt es keine Kontaktbeschränkungen.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe (2)

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