Längste Corona-Infektion aller Zeiten! Patient stirbt nach mehr als 50 Mutationen

Amsterdam/Barcelona - Auch wenn die Corona-Pandemie längst nicht mehr so im gesellschaftlichen Mittelpunkt steht, wie noch vor wenigen Jahre, so schreibt sie doch immer noch erschütternde Schreckensgeschichten: Wie Wissenschaftler nun bekannt gaben, starb Ende 2023 ein Patient, nachdem er 20 Monate lang mit Covid-19 infiziert war.

Der Patient (72) starb nach 20-monatiger Infektion. (Symbolfoto)
Der Patient (72) starb nach 20-monatiger Infektion. (Symbolfoto)  © dpa | Sebastian Gollnow

Von einem milden Verlauf kann hier keine Rede sein ...

Ein Mann aus den Niederlanden schlug sich unfassbare 613 Tage mit dem Coronavirus rum, ehe er einer Grunderkrankung erlag.

Wie das Time Magazin unter Berufung auf das Zentrum für experimentelle und molekulare Medizin der Universität Amsterdam berichtet, steckte sich im Februar 2022 ein Mann (72), der an einer Bluterkrankung litt, mit der Omikron-Variante an.

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Eine detaillierte Analyse zahlreicher Proben habe ergeben, dass das Coronavirus innerhalb weniger Wochen eine Resistenz gegen das Covid-Antikörper-Medikament Sotrovimab entwickelte.

Während der 20-monatigen Infektion durchlief das Virus mehr als 50 Mutationen im Körper des 71-Jährigen! Laut den Wissenschaftlern ist es die längste bekannte Corona-Infektion.

Der Fall wird in der kommenden Woche bei einem Mediziner-Treffen in Barcelona vorgestellt.

Das Virus mutierte dutzende Male im Körper des Mannes. (Symbolfoto)
Das Virus mutierte dutzende Male im Körper des Mannes. (Symbolfoto)  © 123rf/vectorfusionart

Hohes Corona-Risiko bei immungeschwächte Personen

"Dieser Fall unterstreicht das Risiko anhaltender SARS-CoV-2-Infektionen bei immungeschwächten Personen", erklären die Autoren der niederländischen Fallstudie. "Wir betonen die Bedeutung einer kontinuierlichen genomischen Überwachung der SARS-CoV-2-Entwicklung bei immungeschwächten Personen mit persistierenden Infektionen."

Wissenschaftler, die Genomdaten aus Abwasserproben untersuchten, sprachen bereits davon, dass es Personen gebe, die seit mehr als vier Jahren stark mutierte Coronaviren ausscheiden würden.

Derartige Infektionen könnten einer der Gründe dafür sein, dass Patienten Long-Covid-Symptome verspüren.

Titelfoto: dpa | Sebastian Gollnow

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