Neue Corona-Variante: Wie gefährlich ist B.1.640.2?

Marseille - Offenbar gibt es eine neue Mutante des Coronavirus'. Die Variante mit dem vorläufigen Namen B.1.640.2 wurde zuerst in Frankreich gefunden.

Forscher haben bei Tests eine neue Corona-Variante gefunden. (Symbolbild)
Forscher haben bei Tests eine neue Corona-Variante gefunden. (Symbolbild)  © ---/Xinhua/dpa

Welchen drastischen Effekt neue Corona-Mutanten haben, erleben gerade viele Länder. War zuvor noch die Delta-Variante dominierend, wurde sie innerhalb weniger Wochen von Omikron verdrängt.

In der Folge steigen vielerorts die Infektionszahlen wieder explosionsartig an. Auch zwei Jahre nach dem ersten Corona-Fall besteht keine Aussicht auf ein rasches Ende der Pandemie.

Kein Wunder, dass Politiker und Bürger mit Sorge auf jede neue Mutation schauen. In einer Ende Dezember veröffentlichten Vorab-Studie aus Frankreich, die noch nicht durch unabhängige Gutachter angesehen wurde, wird genau darüber berichtet.

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Die Wissenschaftler der IHU Méditerranée Infection in Marseille wiesen bei mindestens zwölf Menschen die neue Corona-Variante B.1.640.2 nach. Alle Fälle sollen in Südfrankreich aufgetreten sein.

Der Ursprung war vermutlich eine Mitte November aus Kamerun eingereiste infizierte Person. Sie war gegen Corona geimpft und entwickelte nur leichte Symptome.

So weit ist B.1.640.2 bereits verbreitet

Das Coronavirus überrascht die Menschheit durch immer neue Mutationen.
Das Coronavirus überrascht die Menschheit durch immer neue Mutationen.  © Daniel Vogl/dpa

Laut den Forschern weist die Variante 46 Mutationen auf. Viele davon betreffen das Spike-Protein, das für die aktuellen Impfstoffe wichtig ist. Zwei der gefundenen Mutationen verschlechtern die Immunantwort teilweise.

Wie gefährlich ist also B.1.640.2?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Variante weder eingestuft, noch mit einem griechischen Buchstaben versehen. Beides spricht für keine große Bedeutung für das zukünftige Infektionsgeschehen.

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Der Virologe Tom Peacock vom britischen Imperial Department of Infectious Disease schrieb auf Twitter, dass B.1.640.2 älter als Omikron sei und es bislang nur 20 Sequenzierung gab – zuletzt kurz vor Weihnachten. Offenbar hat sich die Variante seit dem ersten Fall kaum ausgebreitet, könnte inzwischen sogar wieder verschwunden sein.

Auch die französischen Forscher beschreiben in ihrem Studien-Fazit nur, dass B.1.640.2 ein weiteres Beispiel für die "Unvorhersehbarkeit des Auftretens von SARS-CoV-2-Varianten und deren Einschleppung in ein bestimmtes geografisches Gebiet aus dem Ausland" sei.

Sicher scheint nur: Das Coronavirus mutiert und die neuen Varianten können sich rasant um die ganze Welt verbreiten.

Titelfoto: ---/Xinhua/dpa

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