Neue Studie der Uniklinik Dresden zeigt: Post-Covid trifft alle Altersgruppen

Dresden - Weltweit berichten Millionen Menschen von Spätfolgen einer Corona-Infektion und schildern unterschiedlichste Symptome. Eine neue Studie der Uniklinik Dresden zeigt: Die Spätfolgen sind in allen Altersgruppen verbreitet!

Es sind mehr junge Menschen von Post Covid-Folgen betroffen,als gedacht. (Symbolbild)
Es sind mehr junge Menschen von Post Covid-Folgen betroffen,als gedacht. (Symbolbild)  © 123RF/belchonock

Weitgehend unklar war bisher, wie stark Kinder und Jugendliche von Post Covid betroffen sind.

Eine im Fachblatt "PLOS Medicine" veröffentlichte Studie unter Leitung der Uniklinik Dresden zeigt nun, dass auch sie teilweise noch über Monate mit Beschwerden zu kämpfen haben - allerdings deutlich weniger häufig als Erwachsene.

Die Ursachen für das Post-Covid-Syndrom bleiben indes weiter unklar.

Coronavirus schädigt Gehirn bei Long-Covid-Patienten
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Als Long Covid definieren die deutschen Patientenleitlinien Beschwerden, die länger als vier Wochen nach der Corona-Infektion bestehen, als Unterform Post Covid dauern sie länger als zwölf Wochen an.

Für die Studie nutzten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Daten sechs deutscher Krankenkassen, um zu bestimmen, wie oft bestimmte Langzeit-Symptome bei durch einen PCR-Test bestätigten Covid-19-Fällen auftraten.

Insgesamt war die Wahrscheinlichkeit, dass während der ersten Pandemiewelle an Covid-19 erkrankte Kinder und Jugendliche drei Monate oder länger nach der Infektion dokumentierte Gesundheitsprobleme hatten, um 30 Prozent höher als in der Kontrollkohorte.

Am häufigsten klagten die Heranwachsenden über Unwohlsein und Erschöpfung, Husten, Schmerzen im Hals- und Brustbereich, aber auch Anpassungsstörungen.

Die Studie der Uniklinik Dresden zeigt, das Erwachsene stärker von Post-Covid Symptomen betroffen sind

Erwachsene haben mit schwerwiegenderen Post-Covid Folgen zu kämpfen. (Symbolbild)
Erwachsene haben mit schwerwiegenderen Post-Covid Folgen zu kämpfen. (Symbolbild)  © 123RF/seventyfour74

Bei den Erwachsenen war die Rate derjenigen, die ein Vierteljahr nach der Infektion ärztliche Diagnosen aufgrund von physischen und psychischen Symptomen erhielten, um 41 Prozent höher als bei den Kindern und Jugendlichen.

Bei ihnen wurden am häufigsten langanhaltende Geruchs- und Geschmacksstörungen, Fieber, Atemnot (Dyspnoe) und Husten in den Krankenakten vermerkt.

Die Autoren der Studie, zu denen auch Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), gehört, fassen zusammen: "Wir fanden heraus, dass die Covid-19-Diagnose mit einer höheren langfristigen Nachfrage nach Gesundheitsleistungen verbunden war, was sich in ambulanten und stationären Diagnosen einer breiten Palette von Ergebnissen mehr als drei Monate nach einer bestätigten Sars-CoV-2-Infektion widerspiegelte. Kinder und Jugendliche scheinen zwar weniger betroffen zu sein als Erwachsene, aber diese Ergebnisse sind für alle Altersgruppen statistisch signifikant."

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Menschen, die sich mit Sars-CoV-2 Virus infizierten, sind durch die langfristigen Folgen vermehrt auf medizinische Angebote in Gesundheitseinrichtungen angewiesen.

Titelfoto: 123RF/belchonock

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