RKI warnt vor Corona-Explosion: "Anstieg der Fallzahlen beschleunigt sich noch"

Berlin - Die Corona-Fallzahlen in Deutschland könnten nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) in der kommenden Zeit dynamisch anwachsen.

Lothar Wieler (60) untersucht das aktuelle Corona-Verhalten wöchentlich mit seinem Robert Koch Institut (RKI).
Lothar Wieler (60) untersucht das aktuelle Corona-Verhalten wöchentlich mit seinem Robert Koch Institut (RKI).  © dpa/Michael Kappeler

"Es ist damit zu rechnen, dass sich im weiteren Verlauf des Herbstes und Winters der Anstieg der Fallzahlen noch beschleunigen wird", schreibt das Institut in seinem neuen Wochenbericht zur Pandemie, der am Donnerstagabend erschienen ist.

Hingewiesen wird darin auch auf einen deutlichen Anstieg bei den übermittelten Ausbrüchen in medizinischen Einrichtungen sowie in Alten- und Pflegeheimen.

Erstmals seit der Woche vom 3. bis 9. Mai sei die Sieben-Tage-Inzidenz bei Menschen über 90 Jahre vergangene Woche wieder auf über 50 gestiegen, hieß es.

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Hochaltrige sind besonders gefährdet, bei einer Corona-Infektion schwere und tödliche Verläufe zu erleiden.

Deutlich höhere Inzidenzen verzeichneten aber wie bereits in den Vorwochen jüngere Altersgruppen, in denen die Impfquoten niedriger sind.

"Insbesondere bei jetzt deutlich steigenden Fallzahlen sollte unabhängig vom Impf-, Genesenen- oder Teststatus das grundsätzliche Infektionsrisiko und der eigene Beitrag zur Verbreitung von Sars-Cov-2 reduziert werden", appellierte das RKI.

Die aktuelle Corona-Lage in Deutschland

Coronaviren unter dem Mikroskop.
Coronaviren unter dem Mikroskop.  © CDC/Dr. Fred Murphy/Sylvia Whitfield

Alle Menschen wurden aufgerufen, weiter die Verhaltensregeln zum Schutz vor Ansteckungen einzuhalten (Abstand, Hygiene, Maske, Lüften, Corona-Warn-App).

Unnötige enge Kontakte sollten laut RKI-Empfehlung reduziert und "Situationen insbesondere in Innenräumen, bei denen sogenannte Super-Spreading-Events auftreten können" möglichst gemieden werden.

Titelfoto: Montage: CDC/Dr. Fred Murphy/Sylvia Whitfield, dpa/Michael Kappeler

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