Sachsen will Versorgung von Long-Covid-Patienten und Impfgeschädigten verbessern

Von Jörg Schurig

Dresden - Sachsen will die Betreuung von Long-Covid-Patienten verbessern und Betroffenen damit wieder eine Perspektive geben. Man müsse endlich denjenigen helfen, die seit Jahren krank seien und bisher durch das System rutschten, sagte Grünen-Politiker Thomas Löser am Rande des Landtages. Die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und Linken wollen dazu am Mittwochabend einen gemeinsamen Antrag im Parlament einbringen. Auch die AfD signalisierte Zustimmung.

Long Covid umfasst länger andauernde Beschwerden, die nach einer Corona-Infektion aufgetreten sind.
Long Covid umfasst länger andauernde Beschwerden, die nach einer Corona-Infektion aufgetreten sind.  © Fotomonatge/Johannes Neudecker/dpa/123RF/vitaliymateha

"Die Corona-Pandemie ist für Zehntausende Menschen in Sachsen bis heute bitterer Alltag. Wir erleben Kinder, die nur noch in einem dunklen Raum liegen können, weil jeder Lichtstrahl Schmerzen verursacht. Wir sehen Eltern, die von Arzt zu Arzt laufen und um die Gesundheit ihrer Kinder kämpfen", machte Thomas Löser (53, Die Grünen) deutlich.

Seine Partei wolle, dass der Freistaat hier nicht länger wegsehe, sondern entschlossen handle. Ihm fehle es in Sachsen noch immer an ausreichenden Anlaufstellen für Betroffene von Erkrankungen wie Long Covid und Impffolgen.

"Deshalb fordern wir unter anderem den Ausbau von Spezialambulanzen zur besseren Versorgung – damit Betroffene nicht mehr hin und her geschickt werden, ohne eine Diagnose oder Behandlung zu bekommen", sagte Löser.

In der Pandemie zeigte sich die Gesellschaft solidarisch, nun soll es auch die Politik tun

Etwa 78 Prozent der Deutschen Bevölkerung haben eine Impfdosis gegen Covid-19 erhalten.
Etwa 78 Prozent der Deutschen Bevölkerung haben eine Impfdosis gegen Covid-19 erhalten.  © Marcus Brandt/dpa

"Wer sich in der Pandemie hat impfen lassen, hat sich solidarisch mit der Gesellschaft gezeigt. Jetzt sollten auch wir uns mit diesen Menschen solidarisch zeigen und die Forschung im Bereich der Impfnebenwirkungen ausbauen", betonte der Grünen-Politiker.

Ferner brauche man wesentlich mehr Geld für die Erforschung und Zulassung sogenannter Off-Label-Medikamente, um die Lage Betroffener zu verbessern. Zugleich gelte es, neue Therapieformen zu entwickeln und die Übernahme durch Kassen sicherzustellen.

Mit dem Antrag wird die sächsische Regierung unter anderem aufgefordert, auf den Aus- und Aufbau von interdisziplinären Kompetenzzentren und Ambulanzen für Long-/Post-Covid Erkrankungen und Betroffene von Impfschäden hinzuwirken.

Titelfoto: Fotomonatge/Johannes Neudecker/dpa/123RF/vitaliymateha

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