Blockaden, Polizeigewalt und Hitlergruß: So lief der Leipziger Demo-Samstag ab

Leipzig - Ein ereignisreicher Demo-Samstag neigt sich in Leipzig langsam dem Ende zu. Die Polizei zog nun nach stundenlangen Einsätzen eine erste Bilanz.

Am Samstag war die Polizei in Leipzig im Großeinsatz.
Am Samstag war die Polizei in Leipzig im Großeinsatz.

Bereits im Vorfeld hatte sich die Polizisten auf mehrere Aufzüge, Kundgebungen und Gegenproteste in der Innenstadt vorbereitet und deshalb Unterstützung aus Thüringen und Sachsen-Anhalt erhalten. Insgesamt waren am Samstag knapp 1000 Beamtinnen und Beamte im Einsatz.

Im Fokus stand eine ab 14 Uhr stattfindende Versammlung am Wilhelm-Leuschner-Platz, unter anderem organisiert von der Corona-kritischen "Bewegung Leipzig". Angemeldet waren 3000 Teilnehmende, laut Polizei wurde diese Zahl mit wenigen Tausenden Anwesenden nicht ganz erreicht.

Auch am Gegenprotest beteiligten sich weniger Personen als zunächst bei der Versammlungsbehörde angekündigt.

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Der Aufzug der Coronapolitik-Kritiker führte auf dem inneren Innenstadtring zum Hauptbahnhof und zurück und verlief nach Polizeiangaben "grundsätzlich friedlich".

Lediglich am Bahnhof mussten die Beamten "eingreifen und unmittelbaren Zwang anwenden", um Blockaden des Gegenprotests zu verhindern.

Auf Twitter teilte ein Nutzer ein Video dieser Maßnahmen. Zu sehen ist ein Demonstrant, der von einem Polizisten scheinbar gewaltsam zu Boden geschlagen wurde. Die Polizei Sachsen teilte nach Sichtung der Bilder mit, erste Ermittlungen gegen den Beamten eingeleitet zu haben. "Wir akzeptieren solche Überschreitungen der Befugnisse nicht", hieß es in einem Tweet.

Gegen 16.30 Uhr traf der Aufzug dann wieder am am Wilhelm-Leuschner-Platz ein und wurde wenig später beendet. Eine gegnerische Spontandemo an gleicher Stelle fand ebenfalls ein friedliches Ende.

Polizei ermittelt gegen eigenen Beamten

Tausende Kritiker der Corona-Maßnahmen marschierten durch Leipzig.
Tausende Kritiker der Corona-Maßnahmen marschierten durch Leipzig.  © News5

Im abschließenden Fazit sprach die Polizeidirektion von einzelnen Strafanzeigen, die wegen des Verstoßes gegen das Vermummungsverbot verhängt wurden.

Der Tweet eines anderen Nutzers sorgte außerdem für Ermittlungen gegen einen Demonstranten aus dem Corona-kritischen Aufzug: Dort ist ein Mann zu sehen, der mutmaßlich den Hitlergruß in die Kamera zu zeigen scheint. Auch gegen ihn erstattete die Behörde Anzeige.

Am Abend veranstaltete das Bündnis "Leipzig nimmt Platz" in Solidarität mit der Ukraine eine Demonstration nahe des russischen Generalkonsulates.

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Dieses Event war zum Zeitpunkt des polizeilichen Fazits noch nicht beendet, verlaufe nach Angaben der Sprecher aber störungsfrei.

Titelfoto: News5

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