Demo "Freiheit für Sylt": Wo sind denn nun die Punks?

Westerland/Sylt - Eigentlich sollte in diesen Minuten auf Sylt eine Demonstration der linken Szene beginnen. Doch die wurde kurzfristig abgesagt.

Etwa 20 Demonstranten zogen am Ende doch spontan durch Westerland.
Etwa 20 Demonstranten zogen am Ende doch spontan durch Westerland.  © Jan Iven/TAG24

Punkt 18 Uhr sollte es am Samstag am Bahnhof Westerland mit dem Ziel Kampen losgehen - eine Strecke von knapp etwa 6,5 Kilometer. Mehrere Medien berichteten von rund 100 erwarteten Teilnehmern. Das war deutlich zu hoch gegriffen.

Ein TAG24-Reporter zählte zum angepeilten Demostart fünf Menschen, die sich von der kurzfristigen Absage enttäuscht zeigten. Gegen 18.30 Uhr wuchs die Anzahl auf knapp 15 Personen.

Am Ende kamen doch etwa 20 Menschen zusammen, die spontan eine Demo anmeldeten und unter dem Motto "Mehr Bullen als Punks - die Bonzen haben Angst" durch Westerland spazierten.

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"Einfach nur, um zu zeigen, wir sind Geringverdiener, wir sind auch da, wir beugen uns nicht dem Kapitalismus, weil der uns menschlich zerstört", sagte Louisa, die den Umzug anmeldete, zum TAG24-Reporter.

Plakat ruft zur Demonstration "Freiheit für Sylt" auf

Mehrere Polizeifahrzeuge stehen am Bahnhof Westerland bereit.
Mehrere Polizeifahrzeuge stehen am Bahnhof Westerland bereit.  © Jan Iven/TAG24
Die Polizei wartet am Bahnhof Westerland auf anreisende Demo-Teilnehmer.
Die Polizei wartet am Bahnhof Westerland auf anreisende Demo-Teilnehmer.  © Jan Iven/TAG24

Nach Kampen ging es nicht. Gegen 19.20 Uhr war der Spaziergang nach etwa 20 Minuten bereits vorbei. Dabei lief die Gruppe auch an dem von Punks seit Einführung des 9-Euro-Tickets in Beschlag genommenen und auch bei Einheimischen sowie Touristen beliebten Wilhelminenbrunnen vorbei. Doch statt zu der kleinen Demo-Schar dazuzustoßen, gab es nur so manches Winken zur Unterstützung.

Unter dem Motto "Freiheit für Sylt" wurde für die Demo vorab geworben. Hinweise auf den Veranstalter fehlten auf einem auf Twitter geteiltem Poster zwar, doch die Aufschriften "FCK CPS" (Fuck Cops) und "FCK NZS" (Fuck Nazis) sowie das Anarchie-Zeichen deuteten auf Punks, Anarchos und Antifas als Zielgruppe.

Die Polizei nahm den Aufruf ernst und ist mit zahlreichen Beamten im und um den Bahnhof Westerland im Einsatz.

Erstmeldung: 18.38 Uhr. Aktualisiert: 19.30 Uhr.

Titelfoto: Jan Iven/TAG24

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