Obwohl legalisiert: Hier ziehen Kiffer für Cannabis-Legalisierung durch Berlin

Von Andreas Heimann

Berlin - "Gebt das Hanf frei!" lautet schon lange eine Forderung von überzeugten Kiffern. Auch bei der diesjährigen Hanfparade in Berlin war sie nicht zu übersehen - neben einigen anderen.

Die diesjährige Hanfparade in Berlin ist wieder einmal gut besucht.
Die diesjährige Hanfparade in Berlin ist wieder einmal gut besucht.  © Christophe Gateau/dpa

Mehrere hunderte Teilnehmer sind in der Hauptstadt für eine umfassende Legalisierung von Cannabis auf die Straße gegangen. Ihnen gehen die aktuellen, seit Anfang April 2024 geltenden, gesetzlichen Regelungen nicht weit genug.

Die Ampelregierung hatte eine Teillegalisierung beschlossen, die den Anbau und Besitz von Cannabis in begrenztem Umfang für Erwachsene nach entsprechenden Regeln erlaubt. Viele Kiffer kritisieren die Regelung jedoch als zu bürokratisch.

Bereits gegen Mittag versammelten sich nach Angaben des Veranstalters mehrere hundert Menschen in Sichtweite des Fernsehturms in Berlin-Mitte. Unter dem Motto "Für eine Zukunft ohne Repression" protestierten sie gegen die Einschränkungen des Cannabiskonsums durch das Betäubungsmittelgesetz.

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Der Konsum von Cannabis sei weniger riskant als der von legalen Drogen wie Alkohol, argumentierten die Organisatoren der Veranstaltung. "Gebt das Hanf frei!" lautete deshalb eine inzwischen schon traditionsreiche Forderung - die Hanfparade zieht seit 1997 jährlich durch Berlins Innenstadt.

Kiffer fordern Fachgeschäfte für Cannabis

Hasch statt Hass fordern diese Teilnehmer bei der friedlichen Hanfparade.
Hasch statt Hass fordern diese Teilnehmer bei der friedlichen Hanfparade.  © Lutz Deckwerth/dpa

An einer Reihe von Infoständen informierten Anbauvereine und Organisationen aus der Szene über ihre Vorstellungen zur Drogenpolitik. Die Piraten-Partei verteilte Tütchen mit Cannabissamen.

Der Deutsche Hanfverband kritisiert, dass Eigenanbau und Anbauvereine wie nach dem geltenden Gesetz vorgesehen nicht für alle Konsumenten geeignet seien und der Schwarzmarkt für Cannabis weiter bestehe. Seine Forderung lautet, Cannabis müsse für Erwachsene in Fachgeschäften zu vernünftigen Preisen zu kaufen sein.

"Hasch statt Hass" und "Yes we smoke" war auf Transparenten zu lesen. Manche Kiffer ließen sich das nicht zweimal sagen und rauchten schon mal einen Joint.

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Den Veranstaltern zufolge sollte die Hanfparade am Nachmittag über den Boulevard Unter den Linden in Richtung Regierungsviertel samt Bundestag und Kanzleramt ziehen und danach wieder zurück.

Die Abschlusskundgebung war für den Abend am Ausgangsort neben dem Roten Rathaus angekündigt, wo Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU) seinen Amtssitz hat.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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