Berlin - Vor der türkischen Botschaft in Berlin hat die Tierschutzorganisation PETA am Mittwoch die dortige Regierung an den Pranger gestellt und kämpfte für das Überleben von Hunden.
Einer von zehn PETA-Aktivisten warf mit einer Erdoğan-Maske auf dem Gesicht gegen 11 Uhr symbolisch "Hundefelle" in der Tiergartenstraße in eine Mülltonne.
Grund für den friedlichen Protest war das Straßentiergesetz, das gestattet, dass heimatlose Hunde in der Türkei eingefangen und unter bestimmten Bedingungen getötet werden.
Auf Deutsch, Englisch und Türkisch forderten die Aktivisten unter anderem beim türkischen Minister für Land- und Forstwirtschaft und Präsident Recep Tayyip Erdoğan (71) ein Ende der grausamen Hundetötungen und Respekt für die Tiere.
"Die Situation ist untragbar: Tiere werden misshandelt, gewaltsam eingefangen und in Massen getötet. Menschen, die sich dagegen einsetzen, werden eingeschüchtert oder sogar angegriffen", so Björn Thun, Fachreferent bei PETA Deutschland.
PETA kämpft für Straßenhunde in der Türkei
Mit der Aktion wollen die Tierschützer eine gewaltfreie und nachhaltige Lösung für heimatlose Hunde in der Türkei erzielen. Sie fordern ein Verkaufsverbot von Hunden in Zoohandlungen sowie hohe Strafen für das Aussetzen von Tieren.
Zudem plädiert PETA für die Methode "Neuter & Release". Mit dieser werden heimatlose Tiere behutsam eingefangen, kastriert, tierärztlich versorgt und geimpft, bevor sie wieder in ihr vertrautes und sicheres Revier zurückgebracht werden, wo sie anschließend weiterhin versorgt werden müssen.
Die Tierschützer kritisieren die in der Türkei praktizierte Methode scharf, da sie nicht nur kaltherzig, sondern auch in keiner Weise nachhaltig sei. Beispiele aus anderen Ländern, die ebenfalls Straßenhunde töten lassen, würden verdeutlichen, dass weiterhin Jungtiere geboren werden und sich unkontrolliert vermehren.
Die Situation würde sich durch den unethischen und schmerzhaften Tod für die Hunde nicht verbessern.