Polizei im Dauereinsatz: So verliefen die Demos am 1. Mai in Leipzig

Leipzig - Der 1. Mai war ereignisreich für die Leipziger Polizei: Quasi rund um die Uhr musste sie Demonstrationen und Aufzüge begleiten. Jetzt zogen die Beamten Bilanz.

Die Polizei begleitete am Sonntag mehrere Demonstrationen und Aufzüge.
Die Polizei begleitete am Sonntag mehrere Demonstrationen und Aufzüge.  © News5

Unterstützt wurde die Polizeidirektion dabei sowohl von der sächsischen Bereitschafts- als auch von der Bundespolizei. Im Fokus des Einsatzes standen am Sonntag vor allem das Leipziger Zentrum, die Südvorstadt und der Osten. Auch ein Hubschrauber überwachte das Geschehen.

Der Aufzug "Kämpfe verbinden! Wir zahlen nicht für eure Krise, soziale Sicherheit statt Aufrüstung!" startete wie geplant um 15 Uhr auf dem Augustusplatz und wurde rund zwei Stunden später ohne besondere Vorkommnisse an der Sachsenbrücke beendet. Dabei verzeichnete die Polizei circa 450 Teilnehmende.

Zeitgleich zogen mehrere Hundert Personen unter dem Motto "Kampftag der Arbeiterklasse" vom Südplatz in nördliche Richtung bis zum Rabet durch die Straßen. Auch diese Veranstaltung verlief nach Angaben der Polizeisprecher friedlich, sodass der Einsatz um circa 18.15 Uhr beendet werden konnte.

2300 Leute und Wasserwerfer bei Islamisten-Demo in Hamburg
Demonstrationen 2300 Leute und Wasserwerfer bei Islamisten-Demo in Hamburg

Nicht ganz so reibungslos verlief die Demo mit anschließendem Aufzug unter dem Motto "Heraus zum anarchistischen 1. Mai!". Bereits im Vorfeld des Wochenendes hatte die Polizeidirektion angekündigt, diese Versammlung besonders in den Fokus zu nehmen.

Hunderte Personen liefen hierbei am Abend vom Lieselotte-Hermann-Park über die Breite Straße zum Rabet, wobei der Aufzug immer wieder von den Beamten gestoppt werden musste - aufgrund einiger vermummter Teilnehmender.

"Eine Vermummung liegt dann vor, wenn das Tragen dazu geeigneter Gegenstände keinen Rückschluss auf die Identität zulässt", erklärte die Polizei dazu auf Twitter. "Dazu zählt nicht das alleinige Tragen von FFP-2 Masken, sondern bspw. die Kombination von Maske u.a. mit Sonnenbrille, Mütze oder auch Schlauchschal". Gegen 21.30 Uhr wurde auch diese Demonstration dann beendet.

Zahlreiche Parteien, Gewerkschaften und Verbände präsentierten sich auf dem Marktplatz in Leipzig.
Zahlreiche Parteien, Gewerkschaften und Verbände präsentierten sich auf dem Marktplatz in Leipzig.  © Jan Woitas/dpa
Die Leipzigerinnen und Leipziger zogen auch auf Fahrrädern durch die Stadt.
Die Leipzigerinnen und Leipziger zogen auch auf Fahrrädern durch die Stadt.  © News5

Polizei zieht positives 1. Mai-Fazit

Der Aufzug "Heraus zum anarchistischen 1. Mai!" wurde immer wieder gestoppt.
Der Aufzug "Heraus zum anarchistischen 1. Mai!" wurde immer wieder gestoppt.

"Bezüglich der Versammlungen an diesem Wochenende zieht die Polizeidirektion Leipzig insgesamt ein positives Resümee", stellte Polizeisprecher Olaf Hoppe abschließend fest.

"Trotz mehrerer Straf- und Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen, unter anderem wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz, verliefen die Kundgebungen und Aufzüge weitestgehend friedlich und ohne größere Zwischenfälle."

Auch in der Nacht auf Montag blieben die Einsatzkräfte im Leipziger Stadtgebiet weiterhin präsent.

Nach Demo zum Palästinenser-Gedenktag: Randale in Neukölln
Demonstrationen Nach Demo zum Palästinenser-Gedenktag: Randale in Neukölln

Abgesehen von den Veranstaltungen in der Messestadt fanden sowohl im Landkreis Leipzig als auch in Nordsachsen zum Tag der Arbeit mehrere Demos und Aufzüge statt.

Hier zeigte sich die Polizeidirektion ebenfalls zufrieden: "Sie verliefen allesamt friedlich und ohne polizeilich relevante Zwischenfälle."

Entlang einer Demo-Route wurden aus einem Haus Nebeltöpfe entfacht.
Entlang einer Demo-Route wurden aus einem Haus Nebeltöpfe entfacht.  © Sebastian Willnow/dpa
Anlässlich des 1. Mai war viel los auf Leipzigs Straßen.
Anlässlich des 1. Mai war viel los auf Leipzigs Straßen.

Im Zuge der zahlreichen Aufzüge kam es am Sonntag zu erheblichen Verkehrseinschränkungen.

Titelfoto: Montage Sebastian Willnow/dpa ; Jan Woitas/dpa

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