Tausende ziehen bei Pro-Palästina-Demo durch Kreuzberg

Berlin - In Berlin-Kreuzberg sind am Samstag mehrere Tausend Menschen zu einer pro-palästinensischen Demonstration zusammengekommen.

Einer der Teilnehmer hält eine palästinensische Flagge hoch.
Einer der Teilnehmer hält eine palästinensische Flagge hoch.  © Paul Zinken/dpa

Viele Teilnehmer hatten Transparente dabei, auf denen sie die Angriffe Israels auf den von Palästinensern bewohnten Gazastreifen verurteilten - das Land reagiert damit auf die Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober.

Auf einem Plakat wurde Israel "Völkermord" vorgeworfen. Kritik wurde auch daran geübt, dass die Bundesregierung Israel unterstützt. Zu sehen waren viele Palästinenser-Flaggen. Demonstranten riefen immer wieder "Viva, Viva Palästina" oder "Free Palestine".

Angemeldet war die Demonstration laut Polizei von einer Privatperson unter dem Titel "Global South United!". Sie startete am späten Nachmittag am Oranienplatz mit laut Polizei etwa 3000 Teilnehmern und sollte rund drei Kilometer durch den Stadtteil Kreuzberg bis zum Festsaal an der Puschkinallee führen.

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Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Darunter waren auch Dolmetscher, um die mögliche Verbreitung strafbarer Inhalte durch Teilnehmer in Fremdsprachen, etwa Arabisch, zu unterbinden, wie es hieß.

Juden beklagen Zunahme von Antisemitismus und Bedrohungen in Berlin

Am 7. Oktober hatten Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas in Israel ein Massaker unter Zivilisten mit rund 1400 Toten angerichtet und mehr als 200 Menschen verschleppt. Seither greift Israels Armee Ziele in dem abgeriegelten Palästinensergebiet an. Dabei starben dort nach palästinensischen Angaben schon Tausende Menschen.

Seit der Hamas-Terrorattacke kam es in Berlin bei pro- palästinensischen Demonstrationen wiederholt zu antisemitischen und israelfeindlichen Aktionen. Vor diesem Hintergrund sprach die Polizei zuletzt immer wieder Verbotsverfügungen gegen bestimmte Demonstrationen aus, andere durften stattfinden. Viele jüdische Menschen in Berlin beklagen eine Zunahme von Antisemitismus und Bedrohungen im Alltag.

Titelfoto: Paul Zinken/dpa

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