Bahn-Frust: Regionalzug wegen herrenlosem Koffer halbiert

Bitterfeld - Ein blauer, herrenloser Hartschalenkoffer löste am Montag um 14.24 Uhr auf der Bahnstrecke zwischen Magdeburg und Leipzig einen Polizeieinsatz aus. Ein Zug musste geräumt und zwei Bahngleise gesperrt werden.

Spezialkräfte der Polizei untersuchten den herrenlosen Koffer. (Archivbild)
Spezialkräfte der Polizei untersuchten den herrenlosen Koffer. (Archivbild)  © Daniel Karmann/dpa

Der Koffer stand im Türbereich, war verschlossen und mit einem Zahlenschloss gesichert. Das Bahnpersonal suchte durch Lautsprecheransagen mehrfach nach dem Besitzer, aber ohne Erfolg.

Aus Sicherheitsgründen musste dann die Polizei gerufen werden. Da war der Regionalexpress gerade kurz vor seinem Halt am Bahnhof Bitterfeld.

Die Beamten der Landes- und Bundespolizei räumten den Zug und trennten den betroffenen Waggon ab. Außerdem sperrten sie die Bahngleise eins und zwei. Glück im Unglück für alle Insassen: der erste Wagen konnte weiter nach Magdeburg fahren.

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Gegen 15.45 Uhr kam dann der Entschärferdienst der Polizei dazu. Sie röntgten den Koffer, konnten ihn als ungefährlich einzustufen und dann öffnen.

Kleidung und persönliche Gegenstände: Inhalt des Koffers ungefährlich

Am Bahnhof in Bitterfeld halten stündlich mehrere Intercity- und Regionalzüge.
Am Bahnhof in Bitterfeld halten stündlich mehrere Intercity- und Regionalzüge.  © IMAGO/EHL Media

In dem Gepäckstück waren Bekleidung, persönliche Gegenstände und ein Dokument mit dem Namen eines 22-jährigen Vietnamesen. "Inwieweit es sich hierbei um den Besitzer des blauen Trolleys handelt, bleibt Gegenstand der weiteren Ermittlungen", sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Der Koffer wurde der Deutschen Bahn als Fundsache übergeben.

Durch die Unachtsamkeit kam es bei zehn Zügen zu insgesamt 92 Minuten Verspätung. Ein Zug musste komplett entfallen, bei drei kam es zu Teilausfällen.

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Aus gegebenem Anlass appellierte die Bundespolizei an alle Reisenden immer auf das eigene Reisegepäck zu achten und es nicht unbeaufsichtigt stehenzulassen.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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