Frau bei Unwetter in Berlin von Baum erschlagen: Chaos in der Hauptstadt

Von Sebastian Münster, Christian Thiele

Berlin - Schreckliche Szenen in Berlin: Der Sturm in der Hauptstadt hat mindestens einem Menschen das Leben gekostet.

In Wittenberge im Nordwesten Brandenburgs strandeten zwei ICE.
In Wittenberge im Nordwesten Brandenburgs strandeten zwei ICE.  © Silke Brüggemeier/dpa

Bei der Toten handele es sich um eine Frau, die im Norden Berlins in ihrem Auto von einem Baum erschlagen wurde, wie die "B.Z." berichtete.

Drei weitere wurden lebensgefährlich verletzt, teilte die Feuerwehr am Abend mit.

Auf der Clayallee im Berliner Westen wurde eine Radfahrerin von einem Baum getroffen und lebensbedrohlich verletzt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. In Spandau stürzte ein Baum auf ein Auto und verletzte eine Person ebenfalls lebensbedrohlich.

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In Tegel wurde ein Mensch in einem Wald durch abstürzende Äste ebenfalls lebensbedrohlich verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.

Heftige Sturmböen in Berlin sorgten für ausgesetzten S-Bahn-Verkehr

Der umgestürzte Baum als Ursache für eine mehrstündige Sperrung im Fernverkehr zwischen Hamburg und Berlin sei von der Strecke zwischen Berlin und Hamburg inzwischen geräumt worden.

Ein erster Zug sei bereits am Abend abgefahren. Allerdings komme es weiterhin zu Verspätungen. Fernzüge werden laut dem Sprecher aber nicht mehr über Stendal in Sachsen-Anhalt umgeleitet.

Nur langsam rollen hingegen die S-Bahnen in Berlin wieder. Laut einer Übersicht auf der Internetseite des Unternehmens fuhren zunächst lediglich zwei Linien - und die auch nur verkürzt. Auf der wichtigen Nord-Süd-Strecke durch die Hauptstadt verkehren S-Bahnen zwischen Anhalter Bahnhof und Nordbahnhof. Zudem pendeln Züge der S47 zwischen Schöneweide und Spindlersfeld. "Alle anderen Linien verkehren noch nicht", hieß es zunächst.

Wegen des Unwetters gab es zahlreiche Einsätze von Feuerwehren, Polizei und Rettungsdiensten.
Wegen des Unwetters gab es zahlreiche Einsätze von Feuerwehren, Polizei und Rettungsdiensten.  © Froben Homburger/dpa

Sturm legte die wichtige Bahnstrecke nach Hamburg über Stunden lahm

Im Berliner Stadtgebiet fuhr ein Auto gegen einen umgestürzten Baum.
Im Berliner Stadtgebiet fuhr ein Auto gegen einen umgestürzten Baum.  © Thomas Peise

Später wurden weitere Strecken freigegeben: zum Beispiel die S46 zwischen Schöneweide und Königs Wusterhausen, die S9 zwischen Spandau und Ostbahnhof sowie die S7 zwischen Ahrensfelde und Wannsee im 20-Minuten-Takt. Viele weitere Linien wie die Ringbahn oder S1 und S2 fuhren nicht.

Die Feuerwehr in Berlin war im Dauereinsatz. Es habe mehr als 500 Einsätze in einem Zeitraum von eineinhalb Stunden gegeben, so ein Sprecher der Feuerwehr.

Nach wie vor gebe es ständig neue Einsätze. "Das konnte nicht alles gleichzeitig abgearbeitet werden. Deswegen wurden die Freiwilligen Feuerwehren in den Dienst gerufen", so der Sprecher. Ein solches Einsatzgeschehen sei "außergewöhnlich".

Orkanartige Böen sorgen für Schäden

Am Hauptstadtflughafen BER gab es laut einer Übersicht des Airports Verspätungen. Nicht mitgeteilt wurde, ob das Wetter Ursache war.

Der Deutsche Wetterdienst warnt am Abend vor starken Gewittern und orkanartigen Böen und maximalen Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern.

Die höchste Windgeschwindigkeit wurde laut DWD am frühen Abend in Brandenburg an der Havel westlich von Berlin gemessen. Dort waren es 105 Kilometer pro Stunde.

Erstmeldung um 19.06 Uhr, zuletzt aktualisiert um 21.50 Uhr.

Titelfoto: Froben Homburger/dpa

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