Intercity verkauft! Ab diesem Datum soll Schluss mit den Fernzügen in Sachsen sein
Dresden/Chemnitz - Fans der Stadler KISS-Züge müssen jetzt stark sein! Die Deutsche Bahn (DB) hat all ihre Fahrzeuge des schweizerischen Herstellers verkauft. Im sächsischen Fernverkehr soll es deshalb noch in diesem Jahr zu Veränderungen kommen.

"Geplant ist, dass alle Fahrten der IC-Linie Chemnitz - Dresden - Berlin - Rostock zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 auf Intercity-2-Züge des Herstellers Alstom umgestellt werden", erklärte ein DB-Sprecher auf TAG24-Anfrage.
Zuvor war bekannt geworden, dass die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) die im Angebot stehenden acht sechsteiligen Züge der Baureihe 4010 und neun vierteiligen Züge der Baureihe 4110 von der DB erworben haben.
Letztgenannte verbinden Sachsen seit über fünf Jahren mit der Ostsee. Die Fahrzeuge hatte die Deutsche Bahn gebraucht von der Westbahn gekauft, um Lieferprobleme zu kompensieren.
Mittlerweile sind jedoch fast alle Lok-Wagen-Gespanne von Alstom ausgeliefert, sodass deren Betrieb ab Jahresende auf der Linie 17 starten kann.

Streichung von Nahverkehrs-Anerkennung bleibt wohl bestehen

Infolge der Umstellung verschwinden die Bistro-Cafés und die durchgängig mit Ledersitzen ausgestatteten Wagen. Dafür steigt das Sitzplatzangebot auf den einzelnen Verbindungen in der 2. Klasse um jeweils rund 30 Prozent, in der 1. Klasse um jeweils rund 55 Prozent.
Die Züge sind bislang regelmäßig überfüllt - zumeist jedoch nur auf dem Abschnitt zwischen Elsterwerda und Berlin, wo eine Nahverkehrs-Freigabe gilt.
Diese Regelung soll deshalb zum Fahrplanwechsel im Dezember abgeschafft werden. Laut DB-Sprecher ändert auch die Aufstockung der Platz-Kapazität daran nichts. Die Anerkennung sei schließlich auch eine finanzielle Frage.
"Trotz intensiver Verhandlungen waren die Aufgabenträger nicht bereit, sich stärker als bisher an den Kosten zu beteiligen", heißt es. DB Fernverkehr wolle jedoch mit den Ländern im Gespräch bleiben, um gegebenenfalls noch eine Einigung zu erzielen.
Unterdessen hat der Verkauf auch Auswirkungen auf das Nachtzug-Paar 494/495, das mit KISS-Zügen zwischen Warnemünde und Österreichs Hauptstadt über Leipzig verkehrt. Es war eigentlich nur zur Werkstattanbindung gedacht, stieß jedoch auf rege Nachfrage.
"Für die nächtliche Verbindung von und nach Wien prüfen wir derzeit Alternativen für den Fahrplan 2026", so die DB auf Anfrage.
Titelfoto: Maik Börner