Rassismus-Eklat bei der Deutschen Bahn? Heftige Anschuldigungen gegen Zugbegleiter

Darmstadt/Frankfurt am Main - Es sind schwere Vorwürfe, die derzeit gegen einen Mitarbeiter der Deutschen Bahn kursieren. Er soll während der Fahrt mit einer Regionalbahn explizit muslimfeindliche Durchsagen getätigt haben.

Der Vorfall soll sich in einer Regionalbahn von Mannheim nach Frankfurt am Main ereignet haben. (Symbolfoto)
Der Vorfall soll sich in einer Regionalbahn von Mannheim nach Frankfurt am Main ereignet haben. (Symbolfoto)  © Soeren Stache/dpa

Wie unter anderem die Hessenschau berichtete, ereignete sich der Vorfall während einer Fahrt von Mannheim nach Frankfurt am Main.

Als die Bahn am Darmstädter Hauptbahnhof Halt machte, soll der Zugbegleiter am vergangenen Freitag Frauen mit Kopftuch über die Bordlautsprecher massiv beleidigt haben.

Laut einem Augenzeugen, einem 34-jährigen Studenten und Anti-Rassismus-Coach aus Frankfurt, habe der Mitarbeiter zunächst in aggressivem Ton von "Analphabeten" gesprochen, später folgten weitere Durchsagen mit beleidigenden Äußerungen wie "Vollpfosten" und "Kopftuchgeschwader".

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Viele Fahrgäste seien entsetzt gewesen, berichtete der Student, der den Vorfall wohl auch in den sozialen Medien öffentlich machte. Die Deutsche Bahn reagierte mit einer ersten Stellungnahme: "Kulturelle Vielfalt, Offenheit und Respekt sind Grundwerte unseres Unternehmens."

Auf eine Anfrage von TAG24 entgegnete eine Bahnsprecherin am heutigen Montagmittag, dass "die Schilderung des Vorfalls betroffen" mache. Darüber hinaus sei "das beschriebene Verhalten des Mitarbeiters völlig inakzeptabel und absolut nicht so, wie es sein soll".

Der betroffene Student kritisierte derweil die Reaktion der Bahn kurz nach dem Zwischenfall noch als unzureichend. Ihm fehle echte Empathie für die beleidigten Muslimas. Zudem habe während der restlichen Fahrt kein Bahnmitarbeiter den Vorfall thematisiert oder sich entschuldigt.

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Sollten sich die schweren Vorwürfe bestätigen, kündigte die Bahn an, Konsequenzen zu ziehen. Diese könnten abhängig vom individuellen Fall "von Gesprächen mit der Führungskraft über arbeitsrechtliche Maßnahmen bis hin zur Veranlassung einer strafrechtlichen Verfolgung reichen.

Zudem betonte die Sprecherin abschließend, dass man sich selsbt als "Gastgeber für Menschen jedweder Herkunft, sexueller Orientierung und Religion, jedweden Geschlechts und Alters" sehe.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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