Bananenkisten samt Koks im Hamburger Hafen: Drogen-Razzia und Festnahmen im Norden

Hamburg - Zwischen Bananen versteckt, mitten durch den Hamburger Hafen geschleust und im großen Stil auf die Straßen gebracht: Was klingt wie ein Hollywood-Streifen, ist reinste Realität. Am Montagmorgen schlugen Polizei und Zoll in einer Razzia in Hamburg-Billstedt und im niedersächsischen Buxtehude zu – mit Erfolg.

In Hamburg und Niedersachsen gab es eine Drogen-Razzia, weil Kokain in Bananenkisten gefunden wurde. (Symbolbild)
In Hamburg und Niedersachsen gab es eine Drogen-Razzia, weil Kokain in Bananenkisten gefunden wurde. (Symbolbild)  © Marcus Brandt/dpa

Zwei Männer sitzen jetzt in Haft, vier Verdächtige stehen im Fokus der Ermittler. Der Vorwurf: professioneller Kokain-Schmuggel im ganz großen Stil – und das direkt durch eine der wichtigsten Drehscheiben Europas.

Die Ermittlungen gegen die Gruppe laufen bereits seit Anfang April. Ein Hinweis an das Hafensicherheitszentrum (HSZ) brachte die Ermittler auf die Spur: In einer Bananenreiferei im Hamburger Hafen wurden rund 15 Kilogramm Kokain in den Bananenkartons entdeckt.

Weitere Drogenpakete, die der gleichen Lieferung zugeordnet werden konnten, tauchten kurz darauf auch in Schleswig-Holstein auf. Nach aktuellen Erkenntnissen soll eine Männergruppe das Kokain im dreistelligen Kilogrammbereich im Hamburger Stadtteil Hammerbrook gelagert und für den Weiterverkauf vorbereitet haben, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

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Am Montagmorgen schlugen die Einsatzkräfte schließlich zu. In Hamburg-Billstedt wurde ein 61-Jähriger mit türkischer Staatsbürgerschaft festgenommen. Er soll durch seine Tätigkeit im Hafenbetrieb direkten Zugriff auf die betreffenden Bananenkartons gehabt haben.

Drogen-Razzia in Hamburg: Zwei Personen verhaftet

In einer Bananenreiferei im Hamburger Hafen wurden rund 15 Kilogramm Kokain in den Bananenkartons entdeckt. (Symbolbild)
In einer Bananenreiferei im Hamburger Hafen wurden rund 15 Kilogramm Kokain in den Bananenkartons entdeckt. (Symbolbild)  © Marcus Brandt/dpa

Zusätzlich nahmen die Ermittler einen 21-Jährigen in Niedersachsen fest – direkt vor seinem Geschäft für Tabakwaren. Er steht im Verdacht, das versteckte Kokain geborgen und aus dem Hafengelände abtransportiert zu haben.

Auch ein 53-jähriger Mazedonier und ein 39-jähriger Deutscher wurden im Rahmen der Durchsuchungen an ihren Wohnanschriften angetroffen, nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen jedoch zunächst auf freien Fuß gesetzt.

Bei der Vollstreckung der Durchsuchungsbeschlüsse wurden die Hamburger Polizeikräfte von Kolleginnen und Kollegen der Kriminalpolizei Uelzen sowie des Zolls unterstützt. Dabei konnten weitere Beweismittel sichergestellt werden. Die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden dauern an.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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