TU-Studis begeistern Jury: Sieht so die neue Carolabrücke aus?
Dresden - Man wird ja wohl noch träumen dürfen: Während sich nun zwölf Planungsbüros beim Rathaus beworben haben, werkelten Studenten der TU Dresden bereits an ihren eigenen Visionen, wie die künftige Carolabrücke aussehen könnte. Jetzt stehen die Gewinner-Entwürfe der Nachwuchsingenieure und -architekten fest.

Ohne strikte Vorgaben einer festgelegten Spurenzahl oder einer Kostengrenze konnten die Studenten ihre gestalterische Freiheit ausleben. Seit Semesterbeginn im April lief der TU-Wettbewerb zur Gestaltung einer "ressourceneffizienten Elbquerung am Beispiel der Carolabrücke" unter Schirmherrschaft der Stadt.
Eine Fachjury kürte jetzt aus zwölf Arbeiten die Sieger. Darin saß auch Dresdens Brücken-Experte Steffen Marx (55) vom beteiligten Institut für Massivbau, lobte die "beeindruckend hohe Qualität der Einreichungen".
Der erste Preis (Teilnahme an künftiger Konferenz) schaffe für alle Nutzer "eine hohe Aufenthaltsqualität, führt Fußgänger, Radfahrer und den Verkehr sicher über die Elbe und macht das Tragwerk selbst erlebbar", urteilte die Jury.
Mit 32 Metern ist sie so breit wie ihre Vorgängerin, besteht aus zwei Zügen. Einer für Radler und Fußgänger, der andere für insgesamt zwei Fahrspuren für Autos sowie mit einem separaten Gleisbett für Bahnen.



TU-Studenten überzeugen Jury: So haben sie sich die neue Carolabrücke vorgestellt

"Bei Bedarf könnten auch Autos die Bahnspuren nutzen, das ist flexibel", sagt Bauingenieurstudent Ferdinand Schulte zu Sodingen (24, neuntes Semester), der das Modell mit drei Mitstreitern entworfen hat.
Beeindruckend die Anbindungen für Radler auf beiden Seiten in alle Himmelsrichtungen. Auf Altstädter Seite werden sie durch eine Art Kreisverkehr kreuzungsfrei zum Terrassenufer geleitet, auf Neustädter Seite führen Rampen zum Elberadweg.
Ähnlich wie bei der Waldschlößchenbrücke gibt es ufernahe Treppenaufgänge für Fußgänger.
"Wir haben außerdem eine kleine Verbindung von der Brücke zur Brühlschen Terrasse geschaffen", sagt der Diplomstudent.
So sehen Plätze zwei und drei aus


Platz zwei sieht zwei Ebenen mit abgesetzten Fuß- und Radwegen mit begrüntem "Stadtbalkon" vor, Platz drei einen vom Verkehr "abgehängten Bereich" für Radler und Co.
Die Preisverleihung soll beim Brückenbausymposium im März 2026 stattfinden, die Entwürfe sollen noch ausgestellt werden.
Titelfoto: Bildmontage: Visualisierung: Hans Bolz, Marc Lilienthal, Ferdinand Schulte zu Sodingen, Linus Witzel, Stefan Häßler