TU-Studis begeistern Jury: Sieht so die neue Carolabrücke aus?

Dresden - Man wird ja wohl noch träumen dürfen: Während sich nun zwölf Planungsbüros beim Rathaus beworben haben, werkelten Studenten der TU Dresden bereits an ihren eigenen Visionen, wie die künftige Carolabrücke aussehen könnte. Jetzt stehen die Gewinner-Entwürfe der Nachwuchsingenieure und -architekten fest.

Die Bögen sind mit Sandstein verkleidet: So schön könnte sich die neue Brücke ins Stadtbild einfügen.
Die Bögen sind mit Sandstein verkleidet: So schön könnte sich die neue Brücke ins Stadtbild einfügen.  © Visualisierung: Hans Bolz, Marc Lilienthal, Ferdinand Schulte zu Sodingen, Linus Witzel

Ohne strikte Vorgaben einer festgelegten Spurenzahl oder einer Kostengrenze konnten die Studenten ihre gestalterische Freiheit ausleben. Seit Semesterbeginn im April lief der TU-Wettbewerb zur Gestaltung einer "ressourceneffizienten Elbquerung am Beispiel der Carolabrücke" unter Schirmherrschaft der Stadt.

Eine Fachjury kürte jetzt aus zwölf Arbeiten die Sieger. Darin saß auch Dresdens Brücken-Experte Steffen Marx (55) vom beteiligten Institut für Massivbau, lobte die "beeindruckend hohe Qualität der Einreichungen".

Der erste Preis (Teilnahme an künftiger Konferenz) schaffe für alle Nutzer "eine hohe Aufenthaltsqualität, führt Fußgänger, Radfahrer und den Verkehr sicher über die Elbe und macht das Tragwerk selbst erlebbar", urteilte die Jury.

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Mit 32 Metern ist sie so breit wie ihre Vorgängerin, besteht aus zwei Zügen. Einer für Radler und Fußgänger, der andere für insgesamt zwei Fahrspuren für Autos sowie mit einem separaten Gleisbett für Bahnen.

Ausgezeichnete Visionäre: Linus Witzel (25 v.l.), Marc Lilienthal (23), Hans Bolz (28) und Ferdinand Schulte zu Sodingen (24) am Sieger-Modell.
Ausgezeichnete Visionäre: Linus Witzel (25 v.l.), Marc Lilienthal (23), Hans Bolz (28) und Ferdinand Schulte zu Sodingen (24) am Sieger-Modell.  © Stefan Häßler
Platz eins mit einem Kompromiss: Zwei Brückenzüge mit insgesamt zwei Fahrspuren für Autos, die aber gegebenenfalls noch zusätzlich das Gleisbett der Straßenbahn nutzen könnten. Rechts der getrennte Bereich für Passanten und Radler.
Platz eins mit einem Kompromiss: Zwei Brückenzüge mit insgesamt zwei Fahrspuren für Autos, die aber gegebenenfalls noch zusätzlich das Gleisbett der Straßenbahn nutzen könnten. Rechts der getrennte Bereich für Passanten und Radler.  © Visualisierung: Hans Bolz, Marc Lilienthal, Ferdinand Schulte zu Sodingen, Linus Witzel
Dieser Kreisel auf Altstädter Seite ermöglicht eine kreuzungsfreie Anbindung der Radler in alle Richtungen.
Dieser Kreisel auf Altstädter Seite ermöglicht eine kreuzungsfreie Anbindung der Radler in alle Richtungen.  © Visualisierung: Hans Bolz, Marc Lilienthal, Ferdinand Schulte zu Sodingen, Linus Witzel

TU-Studenten überzeugen Jury: So haben sie sich die neue Carolabrücke vorgestellt

Auch daran haben die TU-Studis gedacht: Ufernahe Treppenaufgänge gibt es sowohl auf Neustädter als auch auf Terrassenufer-Seite.
Auch daran haben die TU-Studis gedacht: Ufernahe Treppenaufgänge gibt es sowohl auf Neustädter als auch auf Terrassenufer-Seite.  © Visualisierung: Hans Bolz, Marc Lilienthal, Ferdinand Schulte zu Sodingen, Linus Witzel

"Bei Bedarf könnten auch Autos die Bahnspuren nutzen, das ist flexibel", sagt Bauingenieurstudent Ferdinand Schulte zu Sodingen (24, neuntes Semester), der das Modell mit drei Mitstreitern entworfen hat.

Beeindruckend die Anbindungen für Radler auf beiden Seiten in alle Himmelsrichtungen. Auf Altstädter Seite werden sie durch eine Art Kreisverkehr kreuzungsfrei zum Terrassenufer geleitet, auf Neustädter Seite führen Rampen zum Elberadweg.

Ähnlich wie bei der Waldschlößchenbrücke gibt es ufernahe Treppenaufgänge für Fußgänger.

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"Wir haben außerdem eine kleine Verbindung von der Brücke zur Brühlschen Terrasse geschaffen", sagt der Diplomstudent.

So sehen Plätze zwei und drei aus

Platz zwei: Brücke mit zwei Ebenen und "grünem Balkon".
Platz zwei: Brücke mit zwei Ebenen und "grünem Balkon".  © Visualisierung: Florian Einbock, Florian Felber, Simon Gernlein, Maurice Müller
Platz drei: Unter der Brücke verläuft ein abgehängter Bereich für Radfahrer und Fußgänger.
Platz drei: Unter der Brücke verläuft ein abgehängter Bereich für Radfahrer und Fußgänger.  © Visualisierung: Karimi Ishak Fahmy Guirguis, Boril Nestorov, José Luis Arellano Mendoza, Andre Orsoni

Platz zwei sieht zwei Ebenen mit abgesetzten Fuß- und Radwegen mit begrüntem "Stadtbalkon" vor, Platz drei einen vom Verkehr "abgehängten Bereich" für Radler und Co.

Die Preisverleihung soll beim Brückenbausymposium im März 2026 stattfinden, die Entwürfe sollen noch ausgestellt werden.

Titelfoto: Bildmontage: Visualisierung: Hans Bolz, Marc Lilienthal, Ferdinand Schulte zu Sodingen, Linus Witzel, Stefan Häßler

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