Rüsselsheim - Ein liegengebliebener Lastwagen löste am gestrigen Samstagnachmittag auf der A60 in Richtung Mainz ein Verkehrschaos aus.
In der engen Baustelle zwischen Rüsselsheimer Dreieck und Bischofsheim kam der Verkehr laut eines Feuerwehrsprechers komplett zum Erliegen – bei brütender Hitze von 33 Grad.
Angesichts der sengenden Temperaturen ein schwieriger Einsatz, bei dem Dutzende Autofahrer über eine Stunde in der prallen Sonne festsaßen.
Gegen 14.35 Uhr hatte ein Lkw mit Getriebeschaden mitten im Baustellenbereich die Fahrt eingestellt. Die beengten Verhältnisse machten ein Vorbeifahren unmöglich.
Als erste Hilferufe von überhitzten Autofahrern bei der Polizei eintrafen, wurde gegen 15.20 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Die Lage spitzte sich zu: Ohne Wasser und bei extremen Temperaturen hatten einige Insassen mit Schwächeanfällen zu kämpfen.
Die Rettungskräfte standen vor einer Herausforderung. Die enge Baustellenführung erschwerte die Anfahrt, sodass sogar ein Polizeihubschrauber zur Ortung des Lasters eingesetzt werden musste. Mit geländegängigen Pick-ups erkundeten die Einsatzkräfte schließlich das Staugebiet zwischen den Anschlussstellen Bischofsheim und der Abzweigung zur A671.
Ein Betreuungszug des Landkreises Groß-Gerau wurde hinzu beordert und sammelte sich auf einem nahegelegenen Parkplatz, um mit Kaltgetränken auszuhelfen. Parallel bereitete die Feuerwehr die Evakuierung von Hitzeopfern vor.
Stau-Chaos auf der A60: Autofahrer wenden wohl eigenmächtig auf der Autobahn
Doch dann die überraschende Wendung: Ein Abschleppdienst konnte den Lkw schneller als erwartet bergen, indem er rückwärts in die Baustelle fuhr. Um 16.45 Uhr konnte der betroffene Streckenabschnitt wieder freigegeben werden.
Ärgerlich für die Retter: Während des Stillstands hatten einige Fahrer eigenmächtig gewendet oder ihre Autos verlassen – ob dies zuvor mit den Einsatzkräften abgesprochen wurde, ist unklar.