Mädchen (9) nach Brand vermisst: Einsatzkräfte finden sterbliche Überreste

Pinneberg - Bei einem Feuer in einem Zweifamilienhaus in Pinneberg (Schleswig-Holstein) wurden am späten Montag drei Personen teils lebensgefährlich verletzt. Eine Neunjährige wurde noch in der Ruine vermutet. Nun haben Retter eine Leiche gefunden.

Das Obergeschoss stand beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits lichterloh in Flammen.
Das Obergeschoss stand beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits lichterloh in Flammen.  © Florian Sprenger

Lange waren den Einsatzkräften die Hände gebunden, die Suche nach der vermissten Neunjährigen durch die Einsturzgefahr nur schwer möglich.

Nun herrscht wohl traurige Gewissheit: Einsatzkräfte haben in der Brandruine einen Leichnam entdeckt. Über die Identität und die Todesursache konnten noch keine Angaben gemacht werden, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

Die Einsatzkräfte erreichten am Montagabend nur wenige Minuten nach dem um 22.57 Uhr eingegangenen Notruf das Haus in der Elmshorner Straße in Pinneberg, doch zu diesem Zeitpunkt stand das Zuhause einer vierköpfigen Familie bereits lichterloh in Flammen.

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Noch vor dem Eintreffen der Retter konnten sich der Vater (42), die Mutter (40) und der Sohn (14) dank der Unterstützung von Nachbarn in Sicherheit bringen. Sie bewohnten gemeinsam mit der Tochter (9) das Ober- und das Dachgeschoss des Hauses.

Sie erlitten beim Brand teils lebensgefährliche Verletzungen und wurden allesamt in umliegende Krankenhäuser gebracht, teilte die Feuerwehr mit. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz.

Eine 76-Jährige, die die Wohnung im Erdgeschoss bewohnt, konnte sich unverletzt ins Freie retten.

Das Mädchen wurde hingegen noch in der Brandruine vermutet. Ein Innenangriff der Feuerwehr unter schwerem Atemschutz in der Wohnung der Familie musste aufgrund der massiven Brandausbreitung abgebrochen werden.

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Die Retter konnten aufgrund der Brandausbreitung nur noch von außen löschen.
Die Retter konnten aufgrund der Brandausbreitung nur noch von außen löschen.  © Florian Sprenger

In der Spitze kämpften mehr als 120 Einsatzkräfte gegen die Flammen, die durch die hölzernen Decken und Wände reichlich Nahrung hatten.

Daher konnte das Gebäude in der Nacht nicht mehr nach dem Mädchen abgesucht werden.

Aufgrund der belastenden Situation wurden Notfallseelsorger zur Betreuung der Angehörigen und der Einsatzkräfte hinzugerufen.

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Die Kriminalpolizei Pinneberg hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.

Angaben zur Brandursache können laut Polizei derzeit noch nicht gemacht werden.

Erstmeldung um 6.52 Uhr, aktualisiert um 14.39 Uhr.

Titelfoto: Florian Sprenger

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