Nach Großbrand auf Bauernhof: Tierschützer finden überlebende Hühner in Brand-Ruine

Bad Fallingbostel - Drei Wochen ist es her, als der Stall eines landwirtschaftlichen Betriebs in Bad Fallingbostel (Niedersachsen) in Brand geraten ist. Mehr als 14.000 Hühner starben in den Flammen. Doch was wurde aus den überlebenden Tieren?

Einige überlebende Hühner wurden aus nach einem Brand aus der Ruine gerettet.
Einige überlebende Hühner wurden aus nach einem Brand aus der Ruine gerettet.  © Nonstopnews

Wie die Tierschutzorganisation ANINOVA nun in einer Mitteilung dokumentierte, sollen rund 100 überlebende Tiere noch immer orientierungslos zwischen den verkohlten Resten des Stalls umherirren – ohne erkennbares Futter, Wasser oder Versorgung.

Ein Recherche-Team von Tierschützern wagte in einer nächtlichen Aktion den Schritt in die Ruinen und rettete dabei etwa 35 Hühner. Einige von ihnen seien in einem kritischen Zustand und werden derzeit unter tierärztlicher Betreuung versorgt.

"Diese Tiere wurden einfach ihrem Schicksal überlassen. Es ist unerträglich, wie mit diesen Überlebenden umgegangen wird – das ist ein tierschutzrechtlicher Skandal", so Jan Peifer, Vorstand der Organisation.

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Besonders brisant: Mehrere Tierschützer sollen den Behörden ihre Hilfe bei einer organisierten Fangaktion angeboten haben – ohne Erfolg. Die Angebote seien abgelehnt worden.

"Hier hat alles versagt, was versagen kann: die tierschutzrechtliche Aufsicht, das Krisenmanagement, die moralische Verantwortung", so Peifer weiter.

Brand auf Bauernhof: überlebende Hühner unter erschreckenden Bedingungen vorgefunden

Tierschützer haben in der Brand-Ruine auch verweste Tiere auf dem Boden gefunden.
Tierschützer haben in der Brand-Ruine auch verweste Tiere auf dem Boden gefunden.  © Nonstopnews

Bilder der Tierschützer zeigen: keine Tränken, kein Futter, dafür zahlreiche verweste Tierkörper, eingestürzte Dächer und überall Schutt. Überlebende Tiere sollen zudem aus schmutzigen Pfützen getrunken haben.

ANINOVA fordere deshalb ein sofortiges Eingreifen des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums und eine lückenlose Aufarbeitung der Vorgänge. Der Vorfall zeige nach Angaben der Organisation einmal mehr, wie Tiere in der industriellen Haltung als bloße Ware behandelt werden.

Titelfoto: Nonstopnews

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