Verheerendes Feuer in Sachsen: Eigenheim und Werkstatt verbrennen

Oelsnitz/V. - Ein verheerender Brand erschütterte am Sonntag Oelsnitz im Vogtland. Auf dem Gelände eines Kfz-Fachbetriebs ging ein Wohnhaus in Flammen auf. Der Schaden ist immens, eine Familie verlor ihr gesamtes Hab und Gut. Trotzdem blickt der Eigentümer zuversichtlich in die Zukunft.

Auch eine Drehleiter der Feuerwehr wurde eingesetzt. Dichte Rauchwolken zogen weithin sichtbar über die Stadt.
Auch eine Drehleiter der Feuerwehr wurde eingesetzt. Dichte Rauchwolken zogen weithin sichtbar über die Stadt.  © Feuerwehr Oelsnitz/Vogtland

Khaled Al Najjar (55) war kurz vor 12 Uhr unterwegs. Als er zu seinem Grundstück an der Karl-Liebknecht-Straße zurückkehrte, sah er dichten Rauch aus seiner Werkstatt aufsteigen. "Ich holte den Feuerlöscher, aber die Flammen breiteten sich blitzschnell aus", berichtet er.

Seine Familie war noch im Haus. Geistesgegenwärtig rettete er seinen schwerbehinderten Bruder Hussein (60), seine Frau (38) und die drei Kinder (16, 14, 8). "Das Wichtigste war, dass ich sie rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte."

Die Rauchsäule war weithin sichtbar, auch über die NINA-Warn-App wurde gewarnt. Acht Stunden lang kämpften 66 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Das Haus war nicht mehr zu retten.

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Laut Polizei entstand ein Schaden von rund 550.000 Euro. Die Brandursache ist noch unklar. Bruder Hussein kam ins Krankenhaus, ist aber stabil.

Bei dem verheerenden Brand ging zunächst die Werkstatt in Flammen auf, anschließend das Wohnhaus.
Bei dem verheerenden Brand ging zunächst die Werkstatt in Flammen auf, anschließend das Wohnhaus.  © privat
Am Sonntag waren Brandursachenermittler vor Ort und begaben sich auf Spurensuche.
Am Sonntag waren Brandursachenermittler vor Ort und begaben sich auf Spurensuche.  © Ellen Liebner

Das Grundstück hatte der gebürtige Iraker vor 20 Jahren gekauft und selbst aufgebaut

Khaled Al Najjar (55) steht vor dem völlig zerstörten Wohnhaus. Trotz des Schocks gibt er sich kämpferisch.
Khaled Al Najjar (55) steht vor dem völlig zerstörten Wohnhaus. Trotz des Schocks gibt er sich kämpferisch.  © Ellen Liebner

"Unser gesamtes Hab und Gut ist weg. Erst letztes Jahr habe ich die Küche erneuert", sagt Najjar.

Das Grundstück hatte der gebürtige Iraker vor 20 Jahren gekauft und selbst aufgebaut. Er und seine Familie sind erst mal in einem anderen Gebäude im Ort untergekommen, das Najjar ebenfalls gehört.

Sämtliche Kleidung, Möbel, Spielsachen, Fotos etc. sind Opfer der Flammen geworden. Trotz allem bleibt er kämpferisch: "Ich habe schon einmal bei null angefangen. Das schaffe ich wieder."

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Besonders berührt ihn die große Hilfsbereitschaft: "Viele haben uns Kleidung gebracht oder Hilfe angeboten."

OB Mario Horn (53, CDU) hat ein Spendenkonto für die Familie einrichten lassen.
OB Mario Horn (53, CDU) hat ein Spendenkonto für die Familie einrichten lassen.  © Ellen Liebner

Auch von offizieller Seite kommt Unterstützung: Oberbürgermeister Mario Horn (53, CDU) war vor Ort. "Wir haben ein Spendenkonto (IBAN: DE45 8705 8000 0101 0445 85, Bank: Sparkasse Vogtland, Verwendungszweck: "Oelsnitz/Vogtl. hilft Mai 2025") für die Familie eingerichtet", so Horn.

Titelfoto: Ellen Liebner

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