Ukraine-Flüchtlinge: Dresden ist nur Zwischenstation

Dresden - Für Tausende Geflüchtete aus der Ukraine ist Dresden eine wichtige Zwischenstation. Diese Menschen unterzubringen, und sei es nur für eine Nacht, ist für die Stadt eine riesige Herausforderung. Denn die Zahlen steigen.

Von der Messe werden die Ukraine-Flüchtlinge schnellstmöglich weiterverteilt.
Von der Messe werden die Ukraine-Flüchtlinge schnellstmöglich weiterverteilt.  © Eric Münch

Wie Dresdens Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (45, Linke) am Donnerstag mitteilte, rechnet man im Rathaus mittelfristig mit bis zu 9200 Geflüchteten. Das wären etwa zweieinhalb Mal so viele wie derzeit.

So sind aktuell 1915 Personen in privaten Unterkünften untergebracht und 1803 Personen in Notunterkünften, Hotels und Wohnungen. Davon sind 1300 Flüchtlinge minderjährig.

Für deren Unterbringung wurden nach Angaben von Alexander Müller vom Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Sachsen in Dresden rund 200 Wohnungen zur Verfügung gestellt.

Abschiebehaft kostet Thüringen jährlich mehrere Zehn- bis Hunderttausend Euro
Flüchtlinge Abschiebehaft kostet Thüringen jährlich mehrere Zehn- bis Hunderttausend Euro

Leerstehende Wohnungen bewohnbar zu machen, koste dabei im Schnitt bis zu 3000 Euro.

Weitere Wohnungen zu finden, gestaltet sich alles andere als einfach. "Die bereits existierenden Probleme im Wohnungsmarkt bündeln sich jetzt besonders stark", so Müller.

Geflüchtete sollen deshalb dazu motiviert werden, abseits der Ballungsräume nach Wohnungen zu suchen. Dresden will insgesamt bis zu 250 über das Stadtgebiet verteilte Wohnungen anmieten.

OB Dirk Hilbert (50, FDP, 2.v.l.) und Innenminister Roland Wöller (51, CDU, r.) haben mit ukrainischen Jungs Fußball gespielt.
OB Dirk Hilbert (50, FDP, 2.v.l.) und Innenminister Roland Wöller (51, CDU, r.) haben mit ukrainischen Jungs Fußball gespielt.  © Eric Münch
In der Messe kommen täglich Hunderte Geflüchtete aus der Ukraine an.
In der Messe kommen täglich Hunderte Geflüchtete aus der Ukraine an.  © Eric Münch

Kaufmann betont jedoch: "Wir sind auf das Management und die Zuteilung durch die Landesebene angewiesen." Die hat sich in Person von Innenminister Roland Wöller (51, CDU) am Donnerstag selbst ein Bild vom Dresdner Ankunftszentrum gemacht.

Wöller betonte, dass der Freistaat die Kommunen "nach Kräften" unterstütze, die Kapazitäten der Erstaufnahmeeinrichtungen aufgestockt habe und mit anderen Bundesländern über die Verteilung im Gespräch sei.

Titelfoto: Eric Münch

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