ZDF-Politbarometer: Sollen Syrer möglichst schnell zurück in ihre Heimat?

Mainz - Sollen syrische Geflüchtete nach dem Ende des Bürgerkrieges in ihrem Land jetzt nach Hause zurückkehren müssen? Darüber ist man sich selbst innerhalb der Union uneins. Wie sehen dies die Menschen in Deutschland?

Außenminister Johann Wadephul (M., CDU) bei seinem Besuch in Syrien: Für ihn ist es wegen der Umstände vor Ort noch zu früh für eine große Rückkehr der Geflüchteten  © Marcus Brandt/dpa

Das wurde unter anderem für das aktuelle ZDF-Politbarometer gefragt. Nur 15 Prozent der Wahlberechtigten sind demnach der Ansicht, dass jetzt alle aus Syrien Geflüchteten möglichst schnell zurückkehren sollen.

44 Prozent vertreten die Ansicht, dass nur diejenigen zurück nach Syrien müssen, die in Deutschland keine Arbeit haben. Und 37 Prozent meinen, man solle mit der Entscheidung darüber noch warten, bis sich die Lebensverhältnisse in dem vom Bürgerkrieg stark zerstörten Land wieder verbessert haben (Rest zu 100 Prozent antwortete hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").

Zudem zeichnete die Befragung zum aktuellen ZDF-Politbarometer ein trübes Bild hinsichtlich der Beurteilung der Bundesregierung.

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Nur noch 38 Prozent der Befragten glauben, dass die schwarz-rote Koalition einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Probleme in Deutschland beitragen kann.

Immerhin 58 Prozent bezweifeln dies, darunter auch 27 Prozent der Unionsanhänger und 41 Prozent der Anhänger der SPD.

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Nur 15 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass möglichst alle Geflüchteten aus Syrien möglichst schnell in ihre Heimat zurückkehren müssen.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Zufriedenheit mit Schwarz-Rot auf neuem Tiefstwert

Dementsprechend erreicht die Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung einen neuen Tiefstwert.

Nur noch für 39 Prozent der Menschen in Deutschland macht Schwarz-Rot die Arbeit eher gut, dagegen stellen 55 Prozent der Bundesregierung ein eher schlechtes Zeugnis aus.

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38 Prozent der Menschen in Deutschland glauben, dass die aktuelle Bundesregierung einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Probleme in Deutschland betragen kann. Anfang Oktober waren es noch 47 Prozent.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen
Das Zeugnis, das die Befragten der Bundesregierung und ihrer Arbeit ausstellen, ist dementsprechend schlecht. Bei Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht dies nur unwesentlich besser aus.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Würde es mit der AfD in der Regierung besser laufen?

Wäre die AfD deshalb tatsächliche eine Alternative? Eher nein, denn nur 20 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass eine Beteiligung der Rechtsaußen-Partei zu einer besseren Politik führen wird.

65 Prozent sind der Meinung, dass sich die Arbeit dann noch weiter verschlechtern wird. Für 11 Prozent macht eine AfD-Beteiligung keinen Unterschied.

Allerdings sind auch nur 20 Prozent der Ansicht, dass die Politik mit einer Regierungsbeteiligung der AfD besser laufen würde. Im Osten Deutschlands teilen diese Meinung aber wesentlich mehr Menschen als im Westen.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre ...

Bei der sogenannten Sonntagsfrage konnte die AfD leicht zulegen und liegt nun gleichauf mit der Union.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Dennoch konnte die AfD in der Sonntagsfrage im Vergleich mit der letzten Umfrage vor zwei Wochen leicht zulegen. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, läge sie bei 26 Prozent (plus 1) und damit gleichauf mit CDU/CSU, die leicht um einen Prozentpunkt verlieren.

Dahinter rangieren die SPD mit 14 Prozent (minus 1), Bündnis 90/Die Grünen mit 12 Prozent (plus 1) und die Linke mit unverändert 10 Prozent.

Alle anderen Parteien - inklusive FDP und BSW - erreichten gemeinsam 12 Prozent (unverändert), wobei keine Partei auf mindestens 3 Prozent käme. Bei diesem Wahlergebnis hätte Schwarz-Rot weiterhin keine Mehrheit mehr.

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Wie üblich wurde die Umfrage zum Politbarometer durchgeführt von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen, die vom 4. bis 6. November 1322 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch und online befragte.

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