Lufthansa-Maschine braucht sieben Stunden für Flug von München nach Frankfurt

München/Frankfurt - Anstelle von 9,5 Stunden waren Lufthansa-Reisende aus München nur 7 Stunden unterwegs. Angekommen sind sie allerdings nicht in den USA, sondern in Hessen.

An diesem Airbus A350 der Lufthansa wurde der Schaden im Flug festgestellt. Die Maschine musste deshalb umdrehen.
An diesem Airbus A350 der Lufthansa wurde der Schaden im Flug festgestellt. Die Maschine musste deshalb umdrehen.  © 123RF/dirkdanielmann

Am gestrigen Mittwochnachmittag startete Flug 434 der Lufthansa am Münchner Flughafen "Franz Josef Strauß" in Richtung Chicago O'Hare im US-Bundesstaat Illinois, wo der Airbus A350 nach etwa 9,5 Stunden landen sollte.

Während einige der Flugreisenden nach einem ersten Getränk weggenickt sein dürften, drehte die Maschine nach etwa zwei Stunden in der Nähe von Edinburgh (Schottland) um und steuerte wieder geradewegs auf Deutschland zu.

Noch über England verlor der Airbus an Höhe. Am Kölner Flughafen befand sich die Lufthansa-Maschine dann nur noch auf gut 200 Metern Höhe, wie auf Flightradar24 zu sehen war. Doch die Piloten starteten wieder voll durch.

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Im weiteren Verlauf steuerten die Flugkapitäne das Langstreckenflugzeug mit gut 300 Sitzplätzen nach einem Schlenker über Baden-Württemberg zurück nach Bayern.

Südwestlich von Nürnberg drehte der A350 letztlich mehrere Runden, um Sprit zu verbrauchen. Mehr als zwei Stunden dauerte das Manöver - inzwischen war die Sonne bereits untergegangen und die Fluggäste waren noch immer in Deutschland.

Nach knapp sieben Stunden setzte der Airbus letztlich in Frankfurt auf. Normalerweise dauert ein Non-Stop-Flug auf der Strecke nur eine Stunde.

Die Route des siebenstündigen Fluges von München nach Frankfurt

Von München nach Frankfurt brauchte die Lufthansa-Maschine sieben Stunden. Das Ziel Chicago wurde nicht erreicht.
Von München nach Frankfurt brauchte die Lufthansa-Maschine sieben Stunden. Das Ziel Chicago wurde nicht erreicht.  © Screenshot/Flightradar24

Piloten stellten Reifenschaden fest

Auslöser für dieses ungewöhnliche Routing war eine mögliche Reifenbeschädigung, wie ein Lufthansa-Sprecher auf Anfrage von TAG24 erklärte: "Aus operationellen Gründen wurde dann entschieden, den Flug nach Frankfurt umzuleiten, wo er sicher und ohne besondere Vorkommnisse gelandet ist", so der Sprecher.

Im Forum Aviation Herald war die Rede von einem geplatzten Reifen. Diese Reparatur sei in Deutschland unkomplizierter als in Übersee, da Material und Techniker an den Lufthansa-Basen jederzeit zur Verfügung stünden.

Am Mittag teilte Lufthansa mit, dass lediglich Stücke der Reifenummantelung auf der Startbahn in München gefunden wurden. Die Bodencrew informierte die Piloten, die daraufhin umdrehten. In Köln wurde der Zustand der Reifen im tiefen Vorbeiflug kontrolliert.

Die Reisenden werden ihr Ziel in den USA frühestens am heutigen Donnerstag erreichen. Sie wurden auf neue Flüge umgebucht.

Titelfoto: Montage: Screenshot/Flightradar24, 123RF/dirkdanielmann

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