Endet der Immobilienboom in Hamburg? Studie sieht dafür Anzeichen

Hamburg - Wie lange hält der Immobilienboom noch an? In Hamburg könnten Wohnungen und Häuser bald wieder günstiger werden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Bank.

In Hamburg werden neue Wohnungen und Häuser immer teurer. Deswegen werden auch Einfamilienhäuser abgerissen und durch Mehrfamilienhäuser ersetzt.
In Hamburg werden neue Wohnungen und Häuser immer teurer. Deswegen werden auch Einfamilienhäuser abgerissen und durch Mehrfamilienhäuser ersetzt.  © Oliver Wunder/TAG24

In einem Ausblick auf den Wohnungsmarkt gehen die Analysten davon aus, dass die Preise in Hamburg ihren Höhepunkt im kommenden Jahr erreichen.

In der Metropolregion dürfte es erst 2023 so weit sein; das betrifft vor allem die Städte Lübeck, Lüneburg, Neumünster, Schwerin, Norderstedt und Wismar.

Danach rechnet die Deutsche Bank damit, dass die Immobilien-Preise über einen Zeitraum von drei Jahren um insgesamt fünf Prozent fallen könnten. "Falls weitere belastende Effekte, etwa durch eine Wirtschafts- und Finanzkrise, ausbleiben", heißt es in der Studie.

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Im Anschluss an die Phase des Rückgangs werden die Immobilien-Preise vermutlich wieder steigen. Der historische Durchschnitt: 2,5 Prozent pro Jahr. Diesen Wert setzt die Deutsche Bank an.

Dadurch dürften Immobilien in der laufenden Dekade trotz Preisdelle um rund 24 Prozent teurer werden.

Hamburg baut pro Jahr Tausende Wohnungen neu

Die Hamburger Politik hat beschlossen, dass pro Jahr 10.000 Wohnungen neu gebaut werden sollen.
Die Hamburger Politik hat beschlossen, dass pro Jahr 10.000 Wohnungen neu gebaut werden sollen.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Bundesweit wird das Ende des Booms übrigens erst später erwartet. Der aktuelle Preisaufschwung werde im Jahr 2024 enden. In Hamburg und Bremen dürfte das früher eintreten, in Leipzig und Berlin später.

Wieso? "Wir haben in den letzten Jahren mehrfach darauf hingewiesen, dass der Hamburger Zyklus aufgrund des relativ moderaten Einwohnerwachstums und der angebotsorientierten Wohnungspolitik früher enden dürfte als in anderen Metropolen", heißt es in der Studie der Deutschen Bank.

Der Hamburger Senat will jährlich 10.000 Wohnungen neu bauen. In den vergangenen zwei Jahren wurde das Ziel erreicht, 2018 wurden 10.674 Wohnungen gebaut, 2019 waren es 9805, für 2020 liegen noch keine Daten vor. Das nimmt offenbar Druck aus dem Wohnungsmarkt und soll sich nun auf die Preise auswirken.

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In der Vergangenheit mussten Käufer immer tiefer in die Tasche greifen. Allein zwischen 2019 und 2020 stiegen die Immobilienpreise in Hamburg um 9,68 Prozent, heißt es im Postbank Wohnatlas 2021.

Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Eigentumswohnung lag demnach bei 5569 Euro pro Quadratmeter. Aus Käufersicht ist da deutlich Luft nach unten.

Titelfoto: Oliver Wunder/TAG24

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