In zwei Schritten: Mindestlohn soll auf 14,60 Euro steigen!

Von Basil Wegener, Andreas Hoenig

Berlin – Der Mindestlohn in Deutschland soll in zwei Stufen auf 14,60 Euro zum 1. Januar 2027 steigen.

Der Mindestlohn soll in zwei Stufen steigen.  © Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Anfang kommenden Jahres soll er von heute 12,82 auf 13,90 Euro steigen, wie die Mindestlohnkommission in Berlin mitteilte.

Der Vermittlungsvorschlag der Kommissionsvorsitzenden Christiane Schönefeld sei einstimmig beschlossen worden.

Heute liegt der Mindestlohn bei 12,82 Euro. Die Mindestlohnkommission entscheidet alle zwei Jahre über die Anpassung.

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Hier verhandeln Spitzenvertreterinnen und -vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgebern miteinander. Die Bundesregierung setzt den Beschluss dann per Verordnung um.

Der vorangegangene Beschluss über den heutigen Mindestlohn war gegen das Votum der Gewerkschaften mit der Stimme der unabhängigen Kommissionsvorsitzenden Christiane Schönefeld gefasst worden.

Schönefeld sprach von einem tragfähigen Kompromiss, der für einen Ausgleich zwischen den Interessen der Arbeitnehmer und Betriebe sorge.

Mit Blick auf in der Öffentlichkeit geäußerte Erwartungen über einen Mindestlohn von 15 Euro - das fordert die SPD - sprach sie von sehr schwierigen Gesprächen.

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SPD forderte 15 Euro Mindestlohn

Christiane Schönefeld, die Vorsitzende der Mindestlohnkommission, sprach von einem tragfähigen Kompromiss.  © Michael Kappeler/dpa

Der Verhandlungsführer des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Stefan Körzell, sagte, es seien "harte Verhandlungen" gewesen.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Steffen Kampeter, kritisierte den großen Druck, der in den letzten Monaten von politischer Seite auf die Kommission ausgeübt worden sei.

Über Wochen war man sich in dem Gremium aber uneins gewesen, wie aus Verhandlungskreisen verlautete. Wäre die unabhängige Mindestlohnkommission nicht zu einer Einigung gekommen, hätte der Gesetzgeber handeln können.

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Die SPD, die in Berlin einen Parteitag abhält, hatte im Wahlkampf 15 Euro Mindestlohn gefordert.

Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und Sozialdemokraten hatte auf eine konkrete Festlegung verzichtet.

"Für die weitere Entwicklung des Mindestlohns wird sich die Mindestlohnkommission im Rahmen einer Gesamtabwägung sowohl an der Tarifentwicklung als auch an 60 Prozent des Bruttomedianlohns von Vollzeitbeschäftigten orientieren", heißt es dort entsprechend den gesetzlichen Vorgaben für die Kommission.

"Auf diesem Weg ist ein Mindestlohn von 15 Euro im Jahr 2026 erreichbar."

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