Blut-Versorgung von Erkrankten bald gefährdet? Ohne Spenden "kippt die Lage"

Von Julius Wacker

Köln - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ruft dazu auf, auch in der Advents- und Weihnachtszeit Blut zu spenden.

Schon seit mehreren Jahren geht die Bereitschaft, Blut zu spenden, kontinuierlich zurück. (Symbolfoto)  © Oliver Berg/dpa

Zum Jahresende seien viele Menschen so beschäftigt, dass sie dafür keine Zeit fänden, teilte das DRK mit. Die sinkende Spendenbereitschaft treffe auf einen kontinuierlich hohen Bedarf an Blutpräparaten.

Zusätzlich verschärft werde die angespannte Lage zum Jahresende durch die aktuelle Krankheitswelle. Besonders Atemwegserkrankungen sind derzeit verbreitet. "Seit drei Wochen laufen die Termine deswegen nicht mehr so, wie sie sollen", sagte Stephan Küpper vom DRK.

Trotz Hitze, Krankheitswellen und Ferienzeiten sei die Versorgung in diesem Jahr bislang stabil gewesen. Die Krankenhäuser konnten jederzeit ordentlich versorgt werden. "Derzeit kippt die Lage aber leider", so Küpper.

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Bundesweit bietet das DRK im Dezember mehrere hundert Termine an. In Nordrhein-Westfalen wurde den Angaben zufolge in diesem Jahr bislang rund 550.000-mal Blut gespendet - von etwa 270.000 Menschen.

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Unfallopfer und Krebspatienten auf Blutpräparate angewiesen

Besonders groß ist die Spendenbereitschaft demnach in ländlichen Regionen wie dem Münsterland, dem Siegerland oder am Niederrhein. Doch auch dort geht sie zurück. Mit potenziell schweren Folgen: Nicht nur Unfallopfer sind auf das Blut angewiesen.

"Der größte Teil der Spenden wird für die Krebstherapie verwendet", erklärte Küpper. Unter allen Umständen müsse deswegen verhindert werden, dass Patienten auf lebenswichtige Präparate warten müssten.

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