Ihr fühlt Euch im Winter schlapp? Das steckt dahinter - und das könnt Ihr dagegen tun!

Leipzig - Im Winter fühlen sich viele Menschen antriebslos und niedergeschlagen. Was hinter dem Phänomen "Winterblues" steckt, erklärte Prof. Dr. Maria Strauß von der Universität Leipzig nun in einem Interview.

Prof. Dr. Maria Strauß von der Uni Leipzig sprach über den sogenannten Winterblues.
Prof. Dr. Maria Strauß von der Uni Leipzig sprach über den sogenannten Winterblues.  © privat

Wie die Oberärztin für Psychiatrie und Psychotherapie in dem Uni-Interview offenlegte, gelten die Ursachen für diese winterliche Abgeschlagenheit nach wie vor als unerforscht und äußerst komplex.

"Allerdings gibt es Hinweise dafür, dass der Lichtmangel während der dunklen Jahreszeit eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung eines Winterblues spielt", so die Medizinerin.

Aufgrund des dann vorherrschenden Lichtmangels komme es auch tagsüber zur vermehrten Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. "Dadurch reagiert der Mensch mit Abgeschlagenheit und vermehrter Müdigkeit", so eine mögliche Erklärung. "Gleichzeitig wird auch weniger Serotonin ausgeschüttet."

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Als besonders gefährdet gelten hier vor allem Menschen, die bereits in der Vergangenheit von Depressionen betroffen waren. Auch Personen mit Verwandten, welche zu "saisonal bedingten Stimmungsschwankungen" neigen, können ein erhöhtes Risiko aufweisen.

Wie könnt Ihr merken, dass auch Ihr von "Winterblues" betroffen seid? Häufige Symptome seien laut Strauß vor allem Stimmungstiefs, Antriebs- und Lustlosigkeit, vermehrte Erschöpfung, Mattigkeit und Energielosigkeit. Diese Gefühle schwanken allerdings meist tageweise und sind viel geringer ausgeprägt als eine Depression.

"Hält die Symptomatik allerdings über mehr als zwei Wochen kontinuierlich an oder es kommen weitere Symptome wie Hoffnungslosigkeit, Appetitminderung, Schlaflosigkeit, Schuldgefühle oder Suizidgedanken dazu, kann eine Depression vorliegen", erklärte die Ärztin weiter. Dann solle man sich unbedingt professionelle Hilfe suchen.

Keine Sorge: Man kann einem "Winterblues" vorbeugen!

Traurigkeit in der düsteren Jahreszeit: Winterblues kennen viele.
Traurigkeit in der düsteren Jahreszeit: Winterblues kennen viele.  © PR/Colourbox

Man sollte jetzt angesichts der noch andauernden Winterzeit allerdings nicht in Panik verfallen. So gab Prof. Dr. Maria Strauß einen kostenlosen und einfachen Tipp weiter, um dem "Winterblues" so gut wie möglich zu entkommen: Tageslicht.

"Empfehlenswert sind zum Beispiele tägliche Spaziergänge an der frischen Luft. Aber auch sportliche Aktivitäten, eine angemessene Balance zwischen Stress- und Erholungsphasen und regelmäßige soziale Kontakte sind hilfreich", legte die Leipziger Wissenschaftlerin offen.

Die kalte Jahreszeit macht vielen unserer Hobbys an der frischen Luft einen Strich durch die Rechnung, weshalb man seinen Alltag im Winter dementsprechend umstrukturieren sollte, um einen vorbeugenden Ausgleich zu schaffen.

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Und wer ganz auf Nummer sicher gehen will, könnte sich auch eine spezielle Lampe (mindestens 2500 Lux, besser 10.000 Lux) für eine Lichttherapie zulegen. Diese sollen dann täglich für etwa 30 Minuten neben sich gestellt werden: "Wichtig ist, dass alle paar Sekunden direkt in die Lichtquelle geschaut wird."

So kann man den Mangel an natürlichem Licht in der dunklen Jahreszeit gut ausgleichen und den Serotonin-Haushalt hoch halten.

Die Nutzung einer solchen speziellen Lampe solle aber dennoch immer erst mit einem Arzt abgesprochen werden.

Titelfoto: PR/Colourbox

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