Kommt das Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel?

Deutschland - Was wir an Werbung im Fernsehen auf Plakaten und den sozialen Medien sehen, beeinflusst uns tagtäglich, auch wenn wir es vielleicht nicht wahrnehmen. Die Darstellung bestimmter Konsumgüter wie Tabakwaren oder Alkohol wurde deshalb bereits eingeschränkt. Dieser Trend setzt sich auch für ungesunde Lebensmittel fort.

Cornflakes gelten als ungesunde Zuckerbomben und doch locken die bunten Verpackungen mit ihren Comicfiguren vor allem Kinder. (Symbolfoto)
Cornflakes gelten als ungesunde Zuckerbomben und doch locken die bunten Verpackungen mit ihren Comicfiguren vor allem Kinder. (Symbolfoto)  © 123rf/abdulrazaklatif

Ganz oben auf der Liste von beeinflussbaren Personen stehen Kinder. Werbung für Tabakprodukte und Alkohol muss deswegen so gestaltet werden, dass sie Minderjährige nicht anspricht.

Wie die Zeit berichtet, fordere der Verbraucher-Verein Foodwatch deshalb nun ein weitreichendes Werbeverbot für Snacks und Süßigkeiten. Damit sollen vor allem Kinder geschützt werden, denn ungesunde Produkte würden vor allem dann beworben, wenn viele Kinder diese sehen.

Minderjährige, die oft am späten Nachmittag bis Abend fernsehen, schauen jedoch nicht nur Formate für ihre Altersklasse. Oft werden Unterhaltungssendungen wie Familienfilme oder Sportübertragungen zur Primetime angesehen.

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Deshalb hat nun auch die Bundesregierung reagiert: Sie arbeitet derzeit an einem Gesetzesentwurf, um die Werbung ungesunder Lebensmittel einzuschränken. So sollen von 6 bis 23 Uhr keine sehr süßen oder fetthaltigen Produkte mehr beworben werden, zumindest bei Sendungen und Kanälen für unter 14-Jährige.

Lidl wird Anti-Junk-Food-Vorreiter

Lidl geht nach dem Verbraucherverein Foodwatch die ersten Schritte in die richtige Richtung. (Symbolfoto)
Lidl geht nach dem Verbraucherverein Foodwatch die ersten Schritte in die richtige Richtung. (Symbolfoto)  © 123rf/lucapbl

Jüngst lobte Foodwatch den deutschen Discounter für seine Ankündigung, in Zukunft auf Werbung für ungesunde Leckerbissen zu verzichten, besonders wenn sich diese an Minderjährige richten.

Bunte Verpackungen mit Comicfiguren wird es bei Lidl bald nicht mehr geben. Auch in TV-Werbespots und im Netz ist diese Art der Werbung bei dem Discounter bald passé und orientiert sich dafür am Nährwert-Profilmodell der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Laut Foodwatch sei jeder siebte Todesfall auf ungesunde Ernährung zurückzuführen. Der Verbraucherverein fordert deshalb Konkurrent Aldi auf, nachzuziehen. Dieser ködere Kinder und Jugendliche nämlich weiterhin mit Junkfood und Zuckerbomben, die mit niedlichen Tieren und lustigen Comicfiguren bedruckt sind.

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Setzt sich der Gesetzesentwurf der deutschen Regierung zukünftig durch, dürfte es allerdings nicht mehr lange dauern, bis auch andere Einzelhändler die Strategie ändern müssen.

Titelfoto: 123rf/abdulrazaklatif

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