Krank durch E-Zigaretten: "Ich spürte, wie es mir zunehmend schlechter ging"

Sydney (Australien) - Sechs Monate lang griff Xavier (20) immer wieder zur E-Zigarette, dampfte intensiv. Der junge Australier glaubte alles im Griff zu haben - bis er auf der Intensivstation landete.

Xavier Roper (20) wäre fast gestorben.
Xavier Roper (20) wäre fast gestorben.  © NSW Health campaign

Fast ununterbrochen rauchte Xavier Roper (20) und erstickte fast daran.

"Ich spürte, wie es mir zunehmend schlechter ging", sagt der junge Mann aus Sydney rückblickend. "Wie eine nasse Decke auf meiner Lunge."

Xavier kann sich noch allzu gut an jene schicksalshafte Nacht vor zwei Jahren erinnern: Schweißgebadet wachte der damals 18-Jährige auf, hatte akute Atemnot, wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Dort stellten die Ärzte fest, dass Xaviers Lungen nur 40 Prozent des Sauerstoffgehalts eines gesunden Erwachsenen aufnehmen konnten.

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Der junge Mann kam auf die Intensivstation, musste künstlich beatmet werden. Erst als sich seine Sauerstoffwerte wieder normalisierten, durfte Xavier nach Hause.

Xavier ist überzeugt: "Wäre ich 20 oder 30 Minuten später ins Krankenhaus gekommen, wäre ich wohl erstickt."

Der junge Mann musste auf der Intensivstation künstlich beatmet werden.
Der junge Mann musste auf der Intensivstation künstlich beatmet werden.  © NSW Health campaign

Krank durch E-Zigaretten: Überlebender warnt vor Gefahren

Bei einigen Jugendlichen gehören E-Zigaretten, auch Vapes genannt, einfach dazu. (Symbolbild)
Bei einigen Jugendlichen gehören E-Zigaretten, auch Vapes genannt, einfach dazu. (Symbolbild)  © 123rf/licsiren1

"Mir wurde klar, dass ich hätte sterben können", weiß Xavier heute. E-Zigaretten hat er seitdem nicht mehr angefasst.

Stattdessen hat er sich einer aktuellen Kampagne des Gesundheitsministeriums des australischen Bundesstaat New South Wales angeschlossen, will andere vor denn Gefahren des sogenannten Vapens warnen. Auch die Zeitung "The Sun" berichtete über sein Schicksal.

Xavier warnt: "Es ist ein ziemlich schmaler Grat, von ein oder zwei Zügen aus der Vape deines Kumpels bei einer Party, hin zum Kauf einer eigenen Vape, um sie ständig in deiner Hand zu halten."

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Nach Einschätzung des deutschen Bundesgesundheitsministeriums sind E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakerhitzern und Zigaretten zwar weniger schädlich, seien aber dennoch alles andere als harmlos. Insbesondere wird auf die Gefahr einer Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen hingewiesen, die zuvor nicht geraucht haben.

Allerdings kann die E-Zigarette bei der Entwöhnung von langjährigen Rauchern hilfreich sein.

In Australien sind nikotinhaltige E-Zigaretten dagegen nur noch auf Rezept erhältlich. Dies gilt auch für Touristen.

Titelfoto: Montage: NSW Health campaign, 123rf/licsiren1

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