Mädchen (†4) sagt "Papa" und stirbt: Ärzte erkannten schwere Krankheit nicht

Killester (Irland) - Ahana Singh war kaum noch in der Lage zu sprechen. Also flüsterte das kleine Mädchen "Papa". Ihr Vater legte ihren Kopf auf seine Schulter, ihre Gesichter berührten sich.

Anstatt ihre Tochter aufwachsen zu sehen, besuchen die Eltern der kleinen Ahana (†4) ihre Tochter nun so oft es geht auf dem Friedhof. (Symbolbild)
Anstatt ihre Tochter aufwachsen zu sehen, besuchen die Eltern der kleinen Ahana (†4) ihre Tochter nun so oft es geht auf dem Friedhof. (Symbolbild)  © 123rf.com/neydt

"Was ist los?", fragte Varun Singh seine Tochter und strich ihr dabei sanft mit der Hand über den Rücken. "Was ist los, Ahana?" Doch der Körper der Vierjährigen war schlaff und das Leben verließ ihn in dem Moment.

"Komm schon, Ahana, sag Papa, was los ist", sagte der Vater, während ihre Mutter Nalini verzweifelt zusah. Die kleine Familie war verzweifelt, als sie in ihrer Wohnung in Killester, ein kleiner Vorort von Dublin, auf ein Wunder hoffte. An den Ort hatte sich Ahana gewöhnt und daran, dass er ihr neues Zuhause war. Die Singhs waren erst zwei Monate zuvor aus Indien hierher gekommen.

Dann wurde das Kind bewusstlos. Während der Kopf der Kleinen am Arm ihres Vaters lehnte, blutete sie aus Nase und Mund. Nach einem letzten leisen Geräusch starb Ahana. Es war der 3. Dezember, 16.10 Uhr. "Die Tatsache, dass ihr letztes Wort 'Papa' war, verfolgt mich jeden Tag, jede Sekunde", sagte Varun Singh im Gespräch mit Independent.

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Erst wenige Stunden zuvor war das Mädchen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Dort hatten die Ärzte ihren Eltern mitgeteilt, dass der Husten ihrer Tochter auf eine Mastitis, also eine Brustinfektionen, zurückzuführen sei. Doch in Wahrheit brachte etwas Anderes sie um!

20 Minuten lang versucht die Mutter, ihr Kind wiederzubeleben

Nahmen sich die Ärzte nicht genug Zeit für eine gründliche Untersuchung des kleinen Mädchens? (Symbolbild)
Nahmen sich die Ärzte nicht genug Zeit für eine gründliche Untersuchung des kleinen Mädchens? (Symbolbild)  © 123rf.com/peopleimages12

Nalini Singh schickte ihren Ehemann aus dem Zimmer und begann mit Wiederbelebungsversuchen, aber Ahana reagierte nicht. "Als Mutter war das schwer für mich", sagte sie. "Ich dachte, ich könnte an diesem Punkt zusammenbrechen oder eine letzte Chance haben, das Leben meiner Tochter zu retten", beschrieb sie den furchtbaren Augenblick.

20 Minuten lang versuchte die Frau, ihr Kind ins Leben zurückzuholen. "Als die Sanitäter eintrafen, sagten sie uns, dass sie nichts mehr tun könnten." Ahana starb vor den Augen ihrer Eltern, nur zwei Wochen vor ihrem fünften Geburtstag.

Alles sei sehr schnell gegangen. Innerhalb von zehn bis 15 Minuten "wurde ihr sehr schlecht. Wir waren uns sicher, dass es nichts Ernstes, dass es nur eine Grippe war. Es kam uns nie in den Sinn, dass es etwas war, das sie das Leben kosten würde", sagte Nalini Singh.

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Später am Tag kam die Polizei und riegelte das Haus der Familie ab. Das Ehepaar wurde für die Nacht in einem Hotel untergebracht, der Leichnam ihrer Tochter zur Untersuchung in die Gerichtsmedizin gebracht.

Kein Arzt nahm die kleine Patientin auf

Streptokokken-Infektionen werden durch Bakterien verursacht, sie sind weltweit verbreitet und gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen im Kindesalter.
Streptokokken-Infektionen werden durch Bakterien verursacht, sie sind weltweit verbreitet und gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen im Kindesalter.  © 123rf.com/mackoflower

Keine Arztpraxis habe ihrer Kleinen geholfen. "Uns wurde gesagt, dass sie keine neuen Patienten aufnehmen würden, sie seien voll", schilderte Varun Singh. Doch dann kamen Fieber und Nackenschmerzen dazu. "Das war das erste Mal, dass sie über Schmerzen im Nacken geklagt hatte. Sie hat sich nie über irgendetwas beschwert."

Im Nachhinein, sagt er, habe er im Krankenhaus habe das Gefühl gehabt, Ahana sei dort nicht gut aufgehoben. "Sie hatten keine Tests, Röntgenaufnahmen oder Bluttests gemacht". Gegen das einsetzende Erbrechen drückten ihnen die Mediziner Medikamente in die Hand. "Doch warum blutete sie aus der Nase?"

Heute wissen Ahanas Eltern, dass sie eine Streptokokken-A-Infektion hatte.

Eine Sprecherin des Kinderkrankenhauses habe der Familie ihr "aufrichtiges Beileid zum Tod ihrer geliebten Ahana" ausgesprochen. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Fall gibt es von der Einrichtung bislang nicht. Die Untersuchungen dazu würden noch andauern.

Als Ahana im Leichenschauhaus lag, verbrachte ihr Vater eine halbe Stunde damit, ihr Kinderlieder vorzusingen. Statt ihre Tochter aufwachsen zu sehen, blickten Mutter und Vater ein letztes Mal im Sarg auf sie.

Titelfoto: 123rf.com/neydt

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