Opferzahl steigt: 19 Tote nach Bakterien-Ausbruch in Großstadt

Rzeszow (Polen) - Bei einem großen Legionellenausbruch in der polnischen Stadt Rzeszow und der umliegenden Region sind bereits 19 Menschen gestorben. Das teilte das örtliche Gesundheitsamt am heutigen Samstag mit.

Eine Petrischale mit Proben von Legionellen: In der polnischen Stadt Rzeseow infizierten sich bereits 160 Personen mit den Bakterien.
Eine Petrischale mit Proben von Legionellen: In der polnischen Stadt Rzeseow infizierten sich bereits 160 Personen mit den Bakterien.  © picture alliance/dpa

Alle Verstorbenen hätten auch andere Erkrankungen gehabt. Die Zahl der mit dem Bakterium infizierten Menschen sei auf 160 gestiegen.

Die meisten von ihnen, nämlich 107, stammen demnach aus Rzeszow selbst. Rzeszow mit rund 196.000 Einwohnern liegt rund 250 Kilometer südlich von Warschau.

Legionellen können bei Menschen grippeartige Beschwerden bis hin zu schweren Lungenentzündungen auslösen. Die Erreger werden häufig durch zerstäubtes Wasser übertragen, etwa in Duschen, Whirlpools, durch Luftbefeuchter oder über Wasserhähne. Die Bakterien kommen in geringen Konzentrationen fast überall im Wasser vor.

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Ideale Wachstumsbedingungen finden sie bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad. Bei Wassertemperaturen über 55 Grad wird das Wachstum der Bakterien nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gehemmt. Bei mehr als 60 Grad komme es zum Absterben der Keime.

Die elektronenmikroskopische zeigt Legionella pneumophila-Bakterien, die in geringer Konzentration fast überall im Wasser vorkommen.
Die elektronenmikroskopische zeigt Legionella pneumophila-Bakterien, die in geringer Konzentration fast überall im Wasser vorkommen.  © Francis Chandler/Centers for Disease Control and Prevention/AP/dpa

Legionellen-Ausbruch: Vorerkrankte und Menschen mit Immunschwäche besonders gefährdet

Besonders anfällig für Legionellen sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit bestimmten Grunderkrankungen wie Diabetes sowie Herz- und Lungenleiden.

Auch Raucher und ältere Menschen gelten als gefährdeter. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Patienten verläuft die Erkrankung nach RKI-Angaben tödlich.

Titelfoto: Bildmontage: Francis Chandler/Centers for Disease Control and Prevention/AP/dpa//picture alliance/dpa

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