Danke, Google...Dorf wird plötzlich von Menschen überrannt

Eigentlich wollten die Touristen hier hinauf. Doch sie landeten 30 Kilometer entfernt und auf der anderen Fjordseite.
Eigentlich wollten die Touristen hier hinauf. Doch sie landeten 30 Kilometer entfernt und auf der anderen Fjordseite.  © 123RF

Fossmork - Natur, Stille und Entspannung: Das suchen viele, die in Norwegen Urlaub machen. Von einem Punkt aus, hat man einen besonders atemberaubenden Blick über die Fjordlandschaft. Doch dieser Ort ist nicht das Dorf Fossmork.

Leider werden gerade Scharen von Touristen genau dorthin geleitet - jedenfalls diejenigen, die sich bei Google Maps nach dem "Preikestolen" erkundigen.

Wie das Stavanger Aftenblad berichtet, werden die Wanderer vom Kartendienst Google Maps auf die gegenüberliegende Seite des Fjords gelotst.

Nach zwölf Jahren: Neue Street-View-Bilder von Google online
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Erstaunt müssen sie dort feststellen, dass es nichts zu sehen gibt, außer die ebenfalls ungläubigen Gesichter der Fossmorker, die sich wundern, warum plötzlich Scharen von Menschen zu ihnen pilgern und selbst mit Kleinbussen anrollen. Denn mit Sehenswürdigkeiten ist das Dorf nicht gerade gesegnet.

Zur Anschauung: Auf der anderen Seite liegt der Aussichtspunkt.
Zur Anschauung: Auf der anderen Seite liegt der Aussichtspunkt.  © Screenshot Google Maps

Einer der Bewohner erzählt dem Regionalblatt: "Wir haben Hunderte Touristen weggeschickt, die nicht bemerkten, dass sie sich auf der falschen Seite des Fjords befanden".

Doch nicht nur die falsche Seite ist das Problem.

Der Startpunkt für die Wanderung auf den Preikestolen ist sogar 30 Kilometer weit entfernt. Doch bei Google Maps wird man eben in die falsche Richtung gelotst. Ärgerlich, denn die Anfahrt nach Fossmork ist nichts für schwache Nerven.

"Die Straße ist sehr eng, und manchmal sind die Besucher verängstigt, wenn wir ihnen sagen, dass sie wieder zurückfahren müssen", erzählt der Fossmorker weiter. Frustriert machen manche der Touris dann einen halbherzigen Kompromiss und leihen sich einfach ein Fernglas, um die Wanderer zu beobachten, die den Aufstieg zum Aussichtspunkt geschafft haben.

Eine Lösung für das Problem gibt es übrigens immer noch nicht. Die Verkehrsbehörde ist ratlos, denn die Besucher schauen weniger auf die Straßenschilder, als auf ihr Handy mit den Karten von Google. Das Unternehmen arbeite an einer Behebung des Fehlers.

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