"Hätte gegen die Dicke gewonnen": Model ätzt gegen neue Miss Hamburg

Hamburg/Braunschweig - Julia Kremer (31) hat allen Grund zu feiern! Denn seit wenigen Tagen ist sie nicht nur die neue Miss Hamburg 2021, sie ist auch das erste Plus-Size-Model, das es im Wettbewerb um den begehrten Titel der Miss Germany in die letzte Runde geschafft hat.

Gegen Kommentare wie diese versucht sich Julia Kremer (31) zur Wehr zu setzen.
Gegen Kommentare wie diese versucht sich Julia Kremer (31) zur Wehr zu setzen.  © Screenshot Instagram/ainyschu, schoenwild

Der Weg dorthin war nicht immer leicht für die 31-Jährige. Denn mit ihrem Einsatz für mehr Body-Positivity hatte die hübsche Brünette auch mit vielen Vorurteilen zu kämpfen - und ihr Kampf scheint noch immer nicht ausgefochten zu sein.

Denn jetzt musste sich die Hamburgerin ausgerechnet von einer Model-Kollegin scharfe Worte anhören.

"Wenn Misswahlen kein SchönheitsWETTBEWERB mehr sind, bei dem die Beste, in dem Fall die Schönste gewinnt, sondern zielsicher nur noch die Kandidatin ausgewählt wird, die am meisten Eigenschaften einer vermeintlich diskriminierten Minderheit in sich vereinen kann: Warum schafft man solche Wahlen nicht einfach ab?", schreibt das Braunschweiger Model Anabel Schunke (30) am Wochenende in ihrer Instagram-Story.

"Etwas ist schiefgelaufen" - Instagram ist down!
Instagram "Etwas ist schiefgelaufen" - Instagram ist down!

Und weiter: "Fakt ist: hätte es noch eine behinderte schwarze Transgender-Kandidatin gegeben, hätte sie gegen die Dicke gewonnen."

Auf die hässlichen Worte reagierte Julia sofort: "Da haben wir es wieder. Ich bin für die nicht Julia - ein Mensch, sondern 'die Dicke'. Was ich leiste und wofür ich stehe sieht sie nicht", antwortete sie in ihrer Story.

Als Miss Hamburg möchte Julia ein Zeichen setzen

Julia hatte sich in diesem Jahr um den Titel der Miss Hamburg beworben, um auf genau solche Diskriminierungen aufmerksam zu machen. Auch mit ihren selbstbewussten Auftritten in den sozialen Netzwerken will sie ein Zeichen setzen.

"Über 60 Prozent der Frauen in der Gesellschaft tragen Kleidergröße 42 oder mehr und sind in den Medien, in der Werbung und vielen anderen Bereichen der Gesellschaft kaum vertreten", sagt die 31-Jährige. Jetzt sei es an der Zeit, umzudenken.

Die kritischen Worte von Anabel Schunke unterstreichen um so deutlicher, dass es für Julia noch viel zu tun gibt.

Titelfoto: Screenshot Instagram/ainyschu, schoenwild

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