Israel-Krieg: Britische Kampfjets attackieren Drohnen-Fabrik im Jemen

Israel - Spannungen und Gewalt in Nahost betreffen zunehmend auch das Westjordanland - mit gravierenden Auswirkungen für die Kinder und Jugendlichen. Das geben die SOS-Kinderdörfer bekannt.

Die UN meldet mehr als 200 tote palästinensische Kinder seit Oktober 2023. (Archivbild)  © Abed Rahim Khatib/dpa

"Unsere größte Sorge ist die langfristige psychische und emotionale Belastung, der die Kinder und Jugendlichen ausgesetzt sind", sagt Ghada Hirzallah, Leiterin der Hilfsorganisation im Westjordanland.

Insbesondere bei Kindern, die ohne elterliche Fürsorge aufwachsen oder in schwierigen Familienverhältnissen leben, könne dies zu massiven Beeinträchtigungen führen.

Nach UN-Angaben sind seit Oktober 2023 mehr als 200 palästinensische und drei israelische Kinder im Westjordanland getötet worden. Insbesondere im Norden des Landes kommt es laut den SOS-Kinderdörfern seit Beginn des Jahres zu großangelegten Vertreibungen.

Israel Krieg Geisel (28) entstellt aus Hamas-Hölle zurück: Jetzt werden ihre Wunden behandelt!

Aus den dortigen Geflüchtetenlagern Jenen, Tulkarm und Nur Shams seien Zehntausende Menschen vertrieben worden. Die Lager sind nach dem Palästinenserkrieg 1948 und dem Sechstagekrieg 1967 entstanden.

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

Anzeige

30. April, 7.35 Uhr: Britische Kampfjets attackieren Drohnen-Fabrik im Jemen

Die britische Luftwaffe hat bei einem gemeinsamen Einsatz mit dem US-Militär eine Drohnen-Fabrik der islamistischen Huthi-Miliz im Jemen attackiert.

In den Gebäuden südlich der Hauptstadt Sanaa seien nach Geheimdienstinformationen Drohnen gefertigt worden, die die Huthi für Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden nutzten, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Kampfjets vom Typ Eurofighter warfen demnach lasergesteuerte Bomben auf den Gebäudekomplex ab.

Die schwer bewaffneten Huthi ringen mit der international anerkannten Regierung im Jemen um die Macht und kontrollieren neben der Hauptstadt Sanaa auch andere Regionen des Landes.

Anzeige
Mit Kampfjets vom Typ Eurofighter hat das britische Militär eine Drohnen-Fabrik im Jemen bombardiert. (Symbolfoto)  © Sina Schuldt/dpa

29. April, 19.55 Uhr: Israel gedenkt seiner Kriegstoten

Mit landesweitem Sirenengeheul hat Israel seiner Kriegstoten und Terroropfer gedacht. Im zweiten Jahr in Folge wird der Soldatengedenktag vom Krieg im Gazastreifen überschattet.

"Ein weiteres Mal begehen wir den Gedenktag im Schatten eines schrecklichen Versagens, das den Staat Israel bis ins Mark getroffen hat", sagte Generalstabschef Ejal Zamir - wohl mit Blick auf die Unfähigkeit der Sicherheitskräfte, das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 zu verhindern.

25.420 Soldaten und jüdische Untergrundkämpfer wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums seit 1860 getötet. Die Zählung beginnt mit der Einwanderung der Juden ins Gebiet des heutigen Israel, also lange vor der Staatsgründung 1948.

Familie und Freunde besuchen die Gräber ihrer Angehörigen auf dem Militärfriedhof Mount Herzl. Bei Sonnenuntergang am 29. April beginnt der Yom Hazikaron, der israelische Gedenktag für gefallene Soldaten und Opfer von Terroranschlägen.  © Nir Alon/ZUMA Press Wire/dpa

29. April, 19.10 Uhr: UN - Aushungern der Gaza-Bevölkerung ist Kriegsverbrechen

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, warnt vor einem totalen Zusammenbruch der lebenswichtigen Unterstützung im Gazastreifen.

Er spricht erneut von möglichen Kriegsverbrechen der israelischen Streitkräfte in dem Küstenstreifen. Wenn das Aushungern der Zivilbevölkerung als Kriegswaffe eingesetzt werde, sei das ein Kriegsverbrechen, ebenso wie alle Formen der kollektiven Bestrafung, teilte Türk mit.

Türk rief die Weltgemeinschaft auf, etwas gegen die humanitäre Katastrophe zu unternehmen. Ob Kriegsverbrechen tatsächlich begangen werden, können nur Gerichte feststellen.

29. April, 17.20 Uhr: Getötete Retter in Gaza - Bei Vorfall Festgenommener wieder frei

Nach dem Tod palästinensischer Rettungskräfte im Gazastreifen durch israelischen Beschuss vor mehr als einem Monat ist ein damals festgenommener Sanitäter wieder frei.

Asaad al-Nsasrah sei nach 37 Tagen in israelischem Gewahrsam wieder mit seinen Kollegen im Gazastreifen vereint, teilte der Palästinensische Rote Halbmond (PRCS) mit. Der Rettungsdienst veröffentlichte auch ein Video des emotionalen Wiedersehens.

Israelische Soldaten hatten am 23. März das Feuer auf Ambulanz- und Feuerwehrfahrzeuge in Rafah eröffnet und dabei acht Sanitäter und sechs Zivilschutzmitarbeiter getötet. Zudem wurde später die Leiche eines UN-Mitarbeiters gefunden.

Israels Armee räumte nach einer Untersuchung des Vorfalls Fehler ein. Die Soldaten hätten geglaubt, dass sie einer realen Bedrohung durch feindliche Kräfte ausgesetzt gewesen seien. Berichten zufolge war al-Nsasrah der Einzige, der bei dem Vorfall überlebte. Israels Armee hatte die Festnahme eines Mannes gemeldet. Was ihm genau vorgeworfen wird, ist bislang nicht bekannt.

29. April, 13 Uhr: Tote bei israelischem Angriff im Süden Gazas

Bei einem israelischen Angriff hat es palästinensischen Angaben zufolge wieder mehrere Tote im Süden des Gazastreifens gegeben.

Mindestens fünf Palästinenser seien durch Beschuss Israels in einer Gegend im Süden von Al-Mawasi ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Bei drei der Opfer soll es sich demnach um Minderjährige handeln. Konkretere Angaben zur Identität der Getöteten gab es zunächst nicht. Rund 40 Menschen seien bei dem Angriff in der Nacht verletzt worden, hieß es weiter.

29. April, 12.57 Uhr: Über 50 Mitarbeiter von UN-Organisation misshandelt

Israel hat nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) in den anderthalb Jahren des Gaza-Kriegs mehr als 50 Mitarbeiter der UN-Organisation festgenommen und misshandelt.

"Sie wurden auf die schockierendste und unmenschlichste Weise behandelt", schrieb der UNRWA-Chef Philippe Lazzarini (61) auf X. Seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas wurden demnach etwa Lehrer, Ärzte und Sozialarbeiter festgenommen. Auslöser des Kriegs war das Massaker der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023 in Israel.

Israel hat nach UN-Angaben während des Gaza-Krieges über 50 Mitarbeiter der Organisation festgenommen und misshandelt. (Archivfoto)  © Abed Rahim Khatib/dpa

29. April, 6.42 Uhr: Mehr als 50 "Terrorziele" im Libanon binnen eines Monats getroffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben mehr als 50 "Terrorziele" binnen eines Monats getroffen.

"Im Laufe eines Monats hat die israelische Armee mehr als 50 Terrorziele im Libanon getroffen", erklärte die Armee am Montag. Die Treffer seien als Reaktion auf Verletzungen der Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz erfolgt.

Flammen steigen aus einem Metallzelt auf, das bei einem israelischen Luftangriff auf Dahija, einem südlichen Vorort von Beirut, getroffen wurde.  © Hussein Malla/AP/dpa

28. April, 20.49 Uhr: Israels Geheimdienstchef räumt im Juni seinen Posten

Israels rechtsreligiöse Regierung möchte schon länger den Inlandsgeheimdienstchef entlassen - nun hat Ronen Bar (59) selbst seinen Rücktritt verkündet.

Er werde zum 15. Juni den Posten räumen, teilte er am Abend mit. Als Grund nannte er die Versäumnisse seiner Behörde während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 in Israel. Er hatte bereits zuvor seine Absicht erklärt, deshalb zurücktreten zu wollen, sich aber bislang nicht auf einen Zeitpunkt festgelegt.

Israels Regierung hatte im März die Entlassung des Inlandsgeheimdienstchefs beschlossen. Später entschied das Oberste Gericht allerdings, dass der Schin-Bet-Chef vorerst im Amt bleiben muss.

Inlandsgeheimdienstchef Ronen Bar (59). (Archivbild)  © YOSSI ZELIGER / AFP

28. April, 12.47 Uhr: Palästinenser vor UN-Gericht - will Israel den Völkermord?

Rechtsvertreter der Palästinenser haben Israel vor dem höchsten UN-Gericht Völkermord durch die totale Blockade von Hilfsgütern und Nahrungsmitteln im Gazastreifen vorgeworfen.

"Israel beabsichtigt die Zerstörung unseres Volkes, es will die Auslöschung des palästinensischen Volkes", sagte der Botschafter der palästinensischen Gebiete, Ammar Hijazi, vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag.

Er schilderte die unerträgliche Lage der Bevölkerung im Gazastreifen seit der Blockade der humanitären Hilfe am 2. März. Israel setze humanitäre Hilfe als Waffe ein – das sei ein Kriegsverbrechen.

Eine palästinensische Flagge weht vor dem Internationalen Gerichtshof.  © Peter Dejong/ap/dpa

28. April, 11.12 Uhr: 68 Migranten bei US-Luftangriff im Jemen getötet

Bei einem mutmaßlichen US-Luftangriff im Jemen sind nach Darstellung der dortigen Huthi-Miliz mindestens 68 Migranten getötet worden.

47 weitere seien verletzt worden, teilte das von der Miliz kontrollierte Innenministerium mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen, auch das US-Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff.

Mehr zum Thema Israel Krieg: